Vor einigen Tagen machte eine Schlagzeile auf diversen IT-Newsportalen (und darüber hinaus) die Runde: Google hat drei kinderpornografische Bilder im E-Mail-Account eines Nutzers gefunden und sofort die Behörden alarmiert. Der Mann wurde verhaftet. Bravo! Das böse KiPo-Schlagwort scheint nur wenig Spielraum für Diskussionen zu lassen, denn zum Glück hat Google dieses Subjekt der Polizei ausgeliefert. Der wird in seinem Leben sicher keine E-Mails mehr schreiben. Man müsste doch eigentlich schon ziemlich einen an der Waffel haben, sollte man wenig Begeisterung für diese Aktion übrig haben. Mit dem Schutz der Kinder lässt sich natürlich alles rechtfertigen.

Was auf den ersten Blick wie eine gute Sache klingt, ist bei genauerem Hinsehen eigentlich eine Katastrophe. Es ist zwar nicht so, als könnte man sich das nicht schon selbst denken, aber die Gewissheit zerstört dann auch das letzte bisschen Illusion: Google durchsucht die E-Mails und sämtliche Anhänge seiner Nutzer. Und wenn dort etwas Verdächtiges entdeckt wird, werden entsprechende Schritte eingeleitet. Es ist davon auszugehen, dass konkurrierende E-Mail-Anbieter das genauso handhaben. Und wenn sie es bisher nicht getan haben, werden sie jetzt nach Bekanntwerden von den Politikern garantiert mit einigen gutgemeinten Worten dazu veranlasst. Das ist aber nicht besser, als wenn die Post im großen Umfang unsere Briefe öffnet und liest, oder den Inhalt von Paketen inspiziert, bevor sie wieder zugeklebt und uns zugestellt, oder einbehalten werden. Ja, ich weiß, beim Zoll wird das so gemacht, was ich ebenfalls nicht gutheißen kann. Und eigentlich wurde vor Monaten schon bekannt, dass auch die NSA regelmäßig Pakete öffnet, etwa von Cisco-Routern, um die Hardware zu kompromittieren. Also eigentlich können wir uns auch vom Postgeheimnis (das auf Grund seiner vielen Einschränkungen ohnehin irgendwie wirkungslos ist) schonmal verabschieden. Für E-Mails gibt es so etwas aber gar nicht erst – der Inhalt unserer elektronischen Post darf von allen Anbietern in jedem Maße ausgewertet werden, sogar für Werbezwecke. Das ist doch sehr beruhigend. Nicht.

Was ich mich zwischen all der Aufregung ernsthaft frage: Googles Interesse daran, die E-Mails und E-Mail-Anhänge seiner Nutzer zu scannen und auszuwerten, steht in direktem Konflikt zu deren langfristigen Plänen, irgendwann einmal Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für den E-Mail-Dienst Gmail anzubieten. Denn wenn die Informationen zwischen Absender und Empfänger nirgends entschlüsselt werden können, kann natürlich auch nichts gescannt und mit irgendwelchen Datenbanken abgeglichen werden. Also entweder lässt Google es gar nicht erst so weit kommen, dass Verschlüsselung sich durchsetzen kann, oder sie führen auch nur eine billige Fake-Verschlüsselung ein, so wie das bei der De-Mail der Fall ist. Die Nutzer werden in falscher Sicherheit gewogen, ihre Daten aber sind immer für Dritte einsehbar.

Kürzlich wollte ich in einem Artikel darüber informieren, wie ich mich vor einigen Wochen endgültig von dem amerikanischen Cloudspeicher-Anbieter Dropbox gelöst habe, da Dropbox die Nutzerdaten nicht verschlüsselt, und außerdem von Gesetzes wegen verpflichtet ist, Nutzerdaten ohne Widerworte an US-Geheimdienste auszuhändigen. Meinen Account habe ich mir 2009 angelegt, um mit Kommilitonen Quelltexte und Vorlesungsskripte auszutauschen, und ich fand die Idee wirklich sehr nützlich. Heute sind meine Ansprüche an solche Dienste jedoch andere, Datenschutz ist mir wichtiger geworden, und Dropbox geht absolut nicht mit der Zeit, sei es wegen vorauseilenden Gehorsams gegenüber der Obrigkeit, oder aus ganz anderen Gründen. Eine Alternative musste schnell her.

Nun dachte ich mir, dass die Zeiten kaum besser sein könnten, um sich nur die Rosinen unter den Cloud-Anbietern herauszupicken, doch ich irrte mich. Längst satteln die Anbieter auf Sparpolitik und auf Bezahlangebote um – aus ehemals 50 GB kostenlos wurden 5 GB für nicht unter einem Zehner im Jahr. Die Auswahl wurde jetzt schon deutlich kleiner, erst recht, wenn man auf Verschlüsselung Wert legte. Also doch wieder mit eingekniffenem Schwanz zurück zu Dropbox und sich stattdessen selbst um die Verschlüsselung kümmern? Da machte mich ein gütiger Arbeitskollege rechtzeitig auf Wuala aufmerksam. Beinahe hätte ich diesen Anbieter wirklich jedem empfohlen, aber nur wenige Wochen nach meiner Registrierung für einen Kostenlos-Account wurden ebendiese abgeschafft. Wuala bietet jetzt auch nur noch knauserige 5 GB für teures Geld im Jahr an. Als Kostenlosnutzer darf ich meinen Account weiterhin unentgeltlich nutzen – aber wer weiß wie lange noch. Wuala ist auf Dauer also auch nicht die Lösung, obgleich es damit natürlich trotzdem noch besser ist als Dropbox.

Auch Whistleblower Edward Snowden hat vor einigen Wochen von Dropbox abgeraten, was mich in meiner Meinung nachhaltig bestärkt. Stattdessen empfiehlt er sehr zu meiner Verwunderung den ebenfalls in den USA ansässigen Anbieter Spideroak. Spideroak verschlüsselt die Nutzerdaten, so dass ausschließlich jener Zugriff darauf haben kann. Aber ich frage mich auch hier, wie sich das – ohne Backdoor – mit dem berüchtigten amerikanischen Patriot Act unter einen Hut bringen lassen soll. Wahrscheinlich müsste ich mir jetzt vorstellen wie unwahrscheinlich es ist, dass Edward Snowden in diesem Fall naiver ist als ich, aber ich traue Spideroak trotzdem nicht.

Vorerst bin ich mit meinem verschlüsselten Cloudspeicher relativ zufrieden. Jetzt fehlt noch eine einfache Möglichkeit, meinen E-Mail-Verkehr zu verschlüsseln. Und wenn ich mich hierfür von Gmail verabschieden muss, werde ich das irgendwann auch in Angriff nehmen.

Das ist genau der Auftakt, den ich für meinen Urlaub so überhaupt nicht gebraucht habe: die Todesmeldung von einem meiner absoluten Lieblingsschauspieler. Nein, hier folgt jetzt kein beliebiges, noch so bedeutungsschwangeres Zitat aus einem seiner besten Filme. Das ist auch nicht der Versuch, einen Nachruf zu verfassen auf einen Menschen, der viel größer war als sein fantastisches Lebenswerk erahnen ließe. Das ist einfach meine persönliche Art, Abschied zu nehmen. Abschied von Robin Williams.

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Wieso können sie denn nicht ewig leben, die Stars aus Film und Fernsehen, die wir schon seit unserer Kindheit, und fast wie gute Freunde kennen. Große Schauspieler sind eben doch nur Menschen, an denen die Zeit leider auch nicht spurlos vorübergeht. Die Filme von Robin Williams begleiten mich praktisch seit es mich gibt. „Good Morning, Vietnam“ sah ich zum ersten Mal, als ich den Film noch gar nicht zu verstehen in der Lage war. Als ich eingeschult wurde, war Steven Spielbergs „Hook“ der Renner auf VHS. Als meine Eltern sich wenig später scheiden ließen, war „Mrs. Doubtfire“ im Kino – ein Film, in dem es um einen Sorgerechtsstreit geht. Robin Williams verkörperte den liebenden Vater, der im Kampf um seine Kinder alles gibt, und trotz aller Komik um die Maskerade als überdrehtes Kindermädchen, basiert der Film auf einer äußerst schwierigen, traurigen familiären Situation, und keiner verstand es so gut wie er, diese Traurigkeit in den Augen subtil hinter seinem bekannten unendlich gütigen Grinsen durchblicken zu lassen.

Seine späteren Kinder- und Abenteuerfilme habe ich ebenso genossen, etwa „Jumanji“ und „Flubber“. Im krassen Gegensatz dazu gab es da noch seine an ein reiferes Publikum gerichteten, schwermütigen, wirklich genialen Filme, wie „Good Will Hunting“ (für den er seinen einzigen Oscar bekam) und „Hinter dem Horizont“. In „One Hour Photo“ oder „Insomnia“ versuchte er sich sogar noch an spannenderen Filmen, und das mag ihm wirklich sehr gut gelungen sein. Doch schließlich, als das Interesse an seiner Person schon spürbar abflaute, musste er sich mit Rollen in mäßigen Popcorn-Filmen wie „Lizenz zum Heiraten“ oder „Nachts im Museum“ zufrieden geben. Vielleicht war das ein Teil des Problems.

Gestern starb Robin Williams im Alter von 63 Jahren. Hollywood verlor damit einen seiner größten Schauspieler und Komiker – ein Komiker, dem offenbar privat nicht so oft zum Lachen zumute war. Seine wiederkehrende Alkohol- und Kokainsucht waren nur Symptome seines stillen Leidens. Ich trauere selten um Menschen, die ich nicht kenne. Heute ist für mich ein sehr trauriger, schwarzer Tag.

Ruhe in Frieden.

Der erste Vormittag des ersten Urlaubstages ist schon fast vorbei, da wollte ich die vielen montagmorgendlichen Stunden, denen ich bereits jetzt nachtrauere, nicht gänzlich unproduktiv stehen lassen. Um mal wieder so richtig gepflegt abzuhängen und gar nichts zu tun, war doch eigentlich schon das vergangene Wochenende da. Es ist jetzt an der Zeit, mal wieder einen Gang hochzuschalten und Dinge abzuarbeiten. Mal davon abgesehen, dass ich nach fast einem Jahr nun einen Kleiderschrank bestellt habe (Adios, Umzugskartons!), sowie ein wenig Hardware für mein zukünftiges neues generalüberholtes Homeoffice, habe ich in den letzten Tagen fast jeden Abend zumindest einige wenige Codezeilen in mein kleines Spieleprojekt investiert. Das am wenigsten Uninteressante dürfte die Tatsache sein, dass ich inzwischen sämtliche Artworks des SPACOLA Sternenatlas „restauriert“ habe.

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Dazu habe ich alle entsprechenden Buchseiten mit relativ hoher Auflösung eingescannt und die Zeichnungen ausgeschnitten. Darunter waren fünf große Illustrationen von Wolfgang Keller aus Karlsruhe (der zusammen mit seiner Frau Gaby Keller bei den diversen OXYD-Spielen unter den Landschaftsgestaltern bzw. Betatestern gelistet wird), als auch zwölf kleinere Abbildungen, die die einzelnen Powerups darstellen. Zusätzlich habe ich 18 Sprites (Gegner etc.) aus dem Buch eingescannt, die aber allesamt direkt im Spiel vorkommen, und daher nicht von mir grafisch bereinigt werden müssen. Mir ist allerdings aufgefallen, dass im Handbuch die Seitenleiste gezeigt wird, wie sie wohl in einer früheren Version des Spiels ausgesehen haben muss: Die Powerup- und Status-Anzeige fehlt hier völlig, die Extraleben werden dafür in doppelte Breite angezeigt. Mein größtes Interesse galt aber den Zeichnungen.

Das Problem waren hauptsächlich das leicht angegilbte Papier, und die Tatsache, dass die Buchseiten beim Scannen deutlich durchscheinen, so konnte man etwa Text spiegelverkehrt lesen, der eigentlich auf der Rückseite steht. Zum Glück bin ich heute nicht mehr ganz hilflos im Umgang mit GIMP. Schlüssel zum Erfolg war der vorsichtige Einsatz des selektiven Gauß’schen Weichzeichners, der unscharfen Maskierung, und zuletzt die Anwendung von Schwellwerten, um alle Farbtöne zwischen Schwarz und Weiß auszuschalten. Das Ergebnis waren einige einwandfreie Schwarzweißgrafiken. Die Tatsache, dass das Bild nun nicht mehr aus Millionen Graustufen und endlos weichen Übergängen bestand, äußerte sich auch extrem deutlich am Platzbedarf der PNG-Datei: Aus 6,42 MByte wurden so 106 KByte. Das sind kaum 2 Prozent der ursprünglichen Dateigröße. Wohlgemerkt ohne die Auflösung zu verringern oder die Qualität zu reduzieren.

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Selbstverständlich war genau das aber nun der nächste logische Schritt, denn die Auflösung war mit 2700×1700 Pixeln viel zu hoch. Die Vorlage der Originalbilder war meines Erachtens gerade mal 640 Pixel breit, also die übliche ST-Monochrom-Auflösung. Die bereinigten Scans musste ich daher völlig ohne Interpolation (denn sonst wären wieder weiche Übergänge berechnet worden) auf ein Viertel verkleinern. Pixelidentisch würde es so niemals werden, das war mir klar, aber wenn man die rohen Scans zum Vergleich hernimmt, kommen die pixeligen Kanten schon recht nah. Bei den Zeichnungen ist das ganz gut gelungen, bei den Piktogrammen der Powerups leider nicht so gut.

Und wieso der Aufwand überhaupt? Ganz klar: Die Strichzeichnungen, die ich so hervorbringe, will niemand sehen. Ich würde die Bilder gerne auch ins Remake einbringen, zum Beispiel in einer integrierten Hilfedatei bzw. Online-Anleitung. Das Handbuch selbst habe ich ja schon vor Monaten komplett abgeschrieben, weswegen ich auch den Text in modifizierter Form verwenden könnte. Nicht dass ich für irgendwas davon schon die Erlaubnis hätte, aber man weiß ja nie was kommt. Das Cover des Sternenatlas habe ich ebenfalls schon vor Monaten aufwändig digitalisiert und vollständig restauriert, schon allein weil ich nichts von dem (wenigen) Material ungenutzt lassen möchte. Einzelne Schriftzüge kann man hinterher immer noch problemlos ändern.

Vier Jahre SuccessDenied, vier Jahre als Nischenblogger, vier Jahre (theoretisch) weltöffentliches Hobby. Ich zitiere eine der größten Bands aller Zeiten nicht etwa, weil mir etwas Furchtbares widerfahren sein mochte, was zum Glück nicht der Fall ist, sondern weil all meine guten Vorsätze leider wieder hinfällig geworden sind. Der letzte Artikel liegt erneut schon über zweieinhalb Wochen zurück, und meine Finger bewegen sich auch jetzt nur sehr zaghaft über die Tastatur. Gerne hätte ich geglaubt, dass das vierjährige Jubiläum des Blogs vor zwei Tagen mich zu neuen prosaischen Höchstleistungen anspornen würde, doch dem war irgendwie nicht so. Aber die Show muss weitergehen. Sie wird weitergehen. Nur Geduld. Das gilt vor allem mir.

Vier Jahre habe ich gebraucht, um 287 Artikel zu verfassen, diesen hier eingeschlossen. 518 Kommentare haben sich in dieser Zeit angesammelt. Gut die Hälfte davon sind natürlich Antworten von mir. Viele Artikel von mir sind absolut zum Vergessen, um das mal möglichst diplomatisch auszudrücken, aber auf einige bin ich wiederum wirklich stolz. Ich glaube diese bunte Mischung kann ich so beibehalten, sofern es mir gelingt, aus meiner Blog-Lethargie auszubrechen, und das wird ganz sicher bald der Fall sein. Spätestens wenn ich in einigen Tagen meinen Jahresurlaub antrete, werde ich vieles nachholen, wofür mir in der Vergangenheit einfach die Zeit bzw. Muße gefehlt hat.

An der Webseite hat sich in den vergangenen Monaten praktisch nichts verändert, was ich einerseits bedauere, denn Stillstand ist bekanntlich Rückschritt, wo ich andererseits aber nicht sicher bin, wieso sich an einem gut funktionierenden System immer unbedingt etwas ändern müsste. Aber ein wenig designtechnischer Zwiespalt schadet nicht. Eine der schwerwiegendsten Änderungen dürfte das Hinzukaufen der .de und .org Domains gewesen sein. Dank der vielzähligen Einsendungen meines Stammlesers Gerry konnte ich das Dongleware-Spielemuseum an vielen Stellen ergänzen, die Beschreibungstexte vervollständigen, das Javascript-Bolo-Remake „Paranoid“ verlinken, und im übrigen habe ich sogar die TOS-Gimmicks eingefügt, weil mir Vollständigkeit wichtig ist. Ansonsten habe ich die Seite an einigen Stellen etwas schlanker gemacht, und die Anzahl gleichzeitig angezeigter Artikel reduziert, was die Ladezeit verkürzt.

Kürzlich gab es einige Berichte über Angriffe auf WordPress-Seiten, wo bereits ein einzelnes fehlerhaftes Plugin, selbst wenn es deaktiviert ist, ausgereicht hat, um Angreifern vollständigen Zugang zur Webseite zu ermöglichen. So wurden tausende Blogs quasi über Nacht übernommen. Das stärkt nicht unbedingt das Vertrauen in WordPress (von dem böse Kritiker ja oft sagen, es sei unsicherer, überfrachteter Müll), oder in die vielen verfügbaren Plugins. Die wichtigste Konsequenz daraus ist, dass ich meine Installation auch weiterhin immer aktuell halten muss, und einige der Plugins rauswerfe, die ich gar nicht, oder nur sehr selten benötige, denn Deaktivieren bringt offenbar überhaupt nichts.