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Es gibt nicht viele so prestigeträchtige Autos, die selbst für totale Autolaien absolut unverkennbar sind und so viel Begeisterung auslösen können wie die Viper. Das aggressive, flache, perfekt geschwungene Design mit dem Schlangenemblem an der Front ist für jeden ein echter Hingucker. Bis heute auch ein immer gern gesehenes Modell in allen möglichen Rennspielen. Ab dem Jahr 1994 wurde damit begonnen, den längsten Dodge Viper Werbespot der Welt zu senden: Die gleichnamige US-Fernsehserie Viper. Objektiv gesehen wahrscheinlich nicht unbedingt ein großes TV-Glanzlicht, habe ich sie jedoch im Laufe der Zeit aus verschiedenen Gründen in mein Herz geschlossen und bin seit mittlerweile 19 Jahren ein Fan der Serie. Es war daher höchste Eisenbahn, mir die DVD-Box zu bestellen und auch die letzten Episodenlücken zu schließen, die noch verblieben waren.

Die Grundidee war zum Serienauftakt vielleicht nicht übermäßig innovativ, aber durchaus interessant umgesetzt. Viper war eine relativ düstere TV-Serie mit einer wenig schmeichelhaften Sicht auf die nicht allzu ferne Zukunft der USA. In der von ausufernder Kriminalität geplagten fiktiven Stadt Metro City hat die Polizei relativ schlechte Karten gegen mächtige, gut organisierte Autobanden. Mit ihren speziell hochgerüsteten Sportwagen schlagen sie schnell und gezielt zu, unternehmen Einbrüche und Raubzüge, und fliehen hochkoordiniert im Verbund, um etwaige Straßensperren zu umgehen. Einer der berüchtigtsten und erfolgreichsten Gangster ist der Ausnahmefahrer Michael Payton. Durch eine Unachtsamkeit nach einem Coup jedoch erleidet dieser einen schweren Autounfall und wird umgehend in eine Klinik gebracht. Dort entscheiden ranghohe Beamte, den verunglückten Verbrecher chirurgisch zu verändern und als Versuchsobjekt für das streng geheime Viper-Projekt der Polizei einzusetzen. Die Viper ist ein hochmodernes High-Tech-Multifunktions-Einsatzfahrzeug, das im Auftrag der Polizei vorwiegend nachts heimlich die Straßen sicherer machen soll. Auf Knopfdruck kann die Viper sich in den schwer gepanzerten Defender verwandeln, die perfekte Waffe im Kampf gegen das Verbrechen.

Im Viper-Projekt, unter der Leitung des Wissenschaftlers Julian Wilkes, hatte man bislang größte Mühe, einen geeigneten Fahrer zu finden, der das Fahrzeug kontrollieren konnte. Daher sollte der Kriminelle Payton durch eine riskante, unkonventionelle Gehirnoperation zu einem Hüter des Gesetzes werden und fortan den Sportwagen lenken. Michael Payton wird offiziell für tot erklärt, während sein Alter Ego Joe Astor auf Verbrecherjagd geht. Wer jetzt sofort an Michael Knight denkt, dem sei hiermit ein wenig Nachsicht nahegelegt. Zunächst kämpften in der ersten Staffel daher nur ein Mann und sein Auto gegen das Unrecht im dystopischen Metro City der Zukunft, wobei Wilkes der Mann für die Technik im Hintergrund war. Der meistens etwas trottelige, aber liebenswerte Mechaniker Frankie Waters komplettierte das Trio, und brachte eine kleine Prise Humor in die Folgen ein. Weil diese eigentlich immer irgendwie nach demselben vorhersehbaren Muster abliefen (beliebige kriminelle Handlung, Ermittlung der Übeltäter, wilde Verfolgungsjagd mit der Viper, Ende), bot der innere Konflikt des Protagonisten Joe Astor mit seiner kriminellen Vergangenheit das mit Abstand größte Potenzial von Viper. Auch führt sein unfreiwilliger Seitenwechsel ihn mehrfach zur direkten Konfrontation mit seinen ehemaligen Komplizen, die ihn ihrerseits zur Besinnung bringen wollen, was wiederum eine gewisse Dynamik erzeugt.

Eine ebenfalls wichtige Zutat im Rezept ist das Manko, dass die Viper geheim ist, sie also gleichzeitig auf den Straßen patroullieren soll, aber vor der Öffentlichkeit um jeden Preis verborgen werden muss. Und zu allem Überfluss gibt es bei einzelnen Köpfen der involvierten Behörden Bestrebungen, das Geheimprojekt umgehend wieder einzustellen, bevor die Medien von dem silbernen, schwer bewaffneten Wagen noch Wind bekommen. Um die drohende Auflösung des Projekts zu verhindern, stehlen Julian, Joe und Frankie schließlich die Viper und verstecken sie vor der Polizei im gesicherten „Viper-Complex“. Das macht die schwierigen Einsätze im Kampf für die Gerechtigkeit allerdings nicht gerade einfacher.

Ab der zweiten Staffel, die in Deutschland erst drei Jahre später gezeigt wurde, verliert Viper leider bereits deutlich an Klasse: Die Autoren ziehen das ursprünglich futuristische Setting ohne wirkliche Not in die Gegenwart vor, die Handlung spielt sich schwerpunktmäßig nun eher am Tage ab, Julian Wilkes und auch der vielschichtige Joe Astor werden rausgeworfen, dafür kommt der aalglatte, uninspirierte, völlig uninteressante FBI-Fahrer Thomas Cole. Ihm zur Seite stehen neuerdings die überhebliche Computerexpertin Allie sowie die wackere Polizistin Cameron Westlake, da das Viper-Projekt offiziell wieder von der Stadt unterstützt wird. Hier bekommt die Serie endgültig das Feeling einer generischen 90er Jahre Actionserie. Das Duo Cole & Westlake mag vordergründig ganz gut funktionieren, aber es fehlt leider vollkommen an Substanz, an dringend nötigen Ecken und Kanten. Anfangs hatte ich Mühe, mich mit Cole als Hauptfigur der Serie zu arrangieren, nach einer Weile waren immerhin die größten Bedenken beseitigt. In der dritten Staffel fliegt Allie wieder raus und wird durch den teils inkompetenten, teils nur leicht peinlichen FBI-Bürokraten Sherman Catlett ersetzt, der hinter seinem Schreibtisch dem Viper-Team neue Fälle zuteilt.

Mein persönliches Highlight von Viper ist überraschenderweise die vierte und letzte Staffel. Das gänzlich andere Intro mit der neuen Titelmusik ist fetzig und reißt mich jedes Mal mit. Joe Astor kommt endlich wieder zurück, und mit ihm zum Glück auch etwas von dem alten Charme. Die rote Viper RT/10 mit der Defender-Transformation nach Wabensystem wurde durch eine blaue Viper GTS mit einer Karosserie aus Klapp-Elementen ersetzt, was spektakulärer aussieht, daneben gibt es einige Funktionsupdates. In der vierten Staffel betonen die Viper-Piloten Astor & Westlake desöfteren, was für ein tolles Team sie doch seien – und ich darf ihnen zustimmen, denn die Chemie stimmt einfach. Sogar die Tatsache, dass Joes frühere Verbrecherkarriere zunächst zwischen den beiden und ihrer fortschreitenden Es-Ist-Kompliziert steht und erneut aufgearbeitet wird, schweißt sie noch stärker zusammen. Das ganze gipfelt schließlich in einem tollen Serienfinale, bei dem ein angeschlagener Joe Astor mit akuter Persönlichkeitsspaltung sich entscheiden muss zwischen seiner Identität als Polizist und der als Ganoven, was mich wiederum über die schwachen mittleren Staffeln hinwegtröstet.

Viper kombiniert offensichtlich einige Elemente aus Knight Rider, einige aus Robocop, und entwickelt daraus etwas Neues. Im Gegensatz zu den genannten beiden Vorlagen, gibt es in Viper jedoch keine intelligente Technik. Es gibt zwar ein cooles „Superauto“, aber das ist ohne Fahrer völlig nutzlos, nur ein lebloses Werkzeug. Wahrscheinlich war unter anderem deshalb eine meiner ersten Assoziationen Mitte der 90er Jahre, dass es eine schwache Knight Rider-Kopie sein müsse. Aber Viper ist natürlich noch einiges mehr, und für mich insgesamt eine charmante, kleine Serie über einen gescheiterten Menschen, dem eine zweite Chance aufgezwungen wird. Mit einem coolen Wagen. Ich kann trotzdem ganz gut verstehen, wenn der Funke bei vielen Zuschauern am Ende doch nicht übergesprungen ist, schon da die Autoren mitten in der Produktion plötzlich den Stil geändert und die einzigen brauchbaren Spannungsfelder mit chirurgischer Präzision aus der Handlung entfernt haben, was aus meiner Sicht ein Fehler war.

Kürzlich auf dem Parkplatz einer großen Supermarktkette fuhr jemand beim Rückwärtsausparken versehentlich gegen meine Beifahrertür, die blöderweise gerade seine Parklücke passierte. Ich mache der Person gar keinen Vorwurf. Kann passieren, verstehe ich gerade als Scirocco-Fahrer, der selbst eine äußerst bescheidene Sicht nach hinten hat, um es höflich auszudrücken. Manchmal wäre ich ohne den Piepser im Rückwärtsgang ein bisschen hilflos. Trotzdem kann so ein Parkrempler ziemlich auf die Nerven gehen, vor allem weil man ja sonst noch nicht genug andere Probleme hat.

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Interessanterweise beschäftigte mich erst einige Tage zuvor die Frage, was denn im Schadensfall eigentlich genau zu tun wäre, um auf der sicheren Seite zu sein. Ich musste mir eingestehen, dass ich zwar in der Lage war, eine Kfz-Versicherung abzuschließen und ein Auto anzumelden, aber den korrekten Ablauf bei einem Unfall trotzdem nicht so richtig kannte. Daher beschloss ich, das mal bei Gelegenheit genauer zu recherchieren. Irgendwie war mir da noch nicht klar, dass der erste Blechschaden es etwas eiliger hatte als ich.

Man sah sich den Schaden gemeinsam an, ich schrieb mir Kennzeichen und das Fahrzeug auf, ließ mir Versicherung, Name und Telefonnummer geben. Ich war der Meinung, dass das schon reichen würde. Über die Schuldfrage waren wir uns ja offenbar einig, und eine gefühlte Ewigkeit auf die Polizei zu warten wollte ich uns eigentlich ersparen, zumal niemand gerne mit der Polizei redet. Reicht aber eigentlich nicht. In meinem Fall hatte ich mit meiner Naivität Glück, weil alles total unstrittig und der Unfallverursacher ein ehrlicher Mensch ist, der nicht versucht hat, mir eine Mitschuld zu geben. Man sollte aber nicht den Fehler machen, zu glauben, dass der gegnerischen Versicherung sofort das Geld aus der Tasche fällt, sobald man dort den Schaden meldet, was man auf jeden Fall möglichst früh tun sollte.

Was hätte ich besser machen müssen? Nun, im Zweifelsfall die Polizei rufen, dann kann man schon nichts falsch machen. Kann natürlich auch sein, dass die Polizei wegen eines kleinen Blechschadens gar nicht erst auftaucht. Dann auf jeden Fall direkt am Unfallort Fotos des eigenen Schadens und auch des Schadens des Unfallgegners machen. Die vollständige Anschrift des Verursachers geben lassen, nicht nur den Namen; außerdem die Nummer der Versicherungspolice, nicht nur den Namen des Versicherers. Zeugen suchen und deren Namen und Adressen notieren. Die Versicherung könnte sonst leicht die Zahlung verweigern, ganz besonders wenn deren Versicherungsnehmer plötzlich ein ganz anderes Bild des Unfalls hat, und dann sind Beweise und Zeugen wichtig.

Die vielen Telefonate mit der Versicherung, mit dem Unfallgegner, die Dauerbesuche in der Werkstatt und das Ausfüllen der Schadensmeldung nebst Unfallskizze und -hergang sind auch kein Spaß. Da gehen wirklich viele Stunden der eigenen Freizeit drauf. Insofern ist es nur umso fairer, dass mir jetzt tatsächlich eine neue Beifahrertür bezahlt wird. Dann habe ich sozusagen wieder 5% eines Neuwagens. Insgesamt fast 2100 Euro für die ganze Aktion laut Gutachten. Zu Anfang glaubte ich wirklich noch, dass das Ausbeulen sicher keine 400 Euro kosten wird. Ich sollte mich mit dem Gedanken vertraut machen, dass es an einem Auto keine günstigen Reparaturen gibt, nur teure und echt teure.

Achtet darauf, dass in eurem Fahrzeugschein immer die aktuelle Adresse eingetragen ist, sonst gibt das wahrscheinlich eine Strafe bei einer Polizeikontrolle. Fahrzeugschein ändern lassen kostet hier fast zwölf Euro. Wer weiß ob da die Strafe nicht sogar noch geringer gewesen wäre. Wieso muss die blöde Adresse denn bitte auch noch im Fahrzeugschein stehen, die hat doch mit dem Auto nichts zu tun? Als würde es nicht reichen, dass ich ein eindeutiges Kennzeichen am Auto habe und die Adresse auf dem Personalausweis steht, und es ist ätzend genug, den immer auf dem Laufenden zu halten.

Vor einigen Tagen machte eine Schlagzeile auf diversen IT-Newsportalen (und darüber hinaus) die Runde: Google hat drei kinderpornografische Bilder im E-Mail-Account eines Nutzers gefunden und sofort die Behörden alarmiert. Der Mann wurde verhaftet. Bravo! Das böse KiPo-Schlagwort scheint nur wenig Spielraum für Diskussionen zu lassen, denn zum Glück hat Google dieses Subjekt der Polizei ausgeliefert. Der wird in seinem Leben sicher keine E-Mails mehr schreiben. Man müsste doch eigentlich schon ziemlich einen an der Waffel haben, sollte man wenig Begeisterung für diese Aktion übrig haben. Mit dem Schutz der Kinder lässt sich natürlich alles rechtfertigen.

Was auf den ersten Blick wie eine gute Sache klingt, ist bei genauerem Hinsehen eigentlich eine Katastrophe. Es ist zwar nicht so, als könnte man sich das nicht schon selbst denken, aber die Gewissheit zerstört dann auch das letzte bisschen Illusion: Google durchsucht die E-Mails und sämtliche Anhänge seiner Nutzer. Und wenn dort etwas Verdächtiges entdeckt wird, werden entsprechende Schritte eingeleitet. Es ist davon auszugehen, dass konkurrierende E-Mail-Anbieter das genauso handhaben. Und wenn sie es bisher nicht getan haben, werden sie jetzt nach Bekanntwerden von den Politikern garantiert mit einigen gutgemeinten Worten dazu veranlasst. Das ist aber nicht besser, als wenn die Post im großen Umfang unsere Briefe öffnet und liest, oder den Inhalt von Paketen inspiziert, bevor sie wieder zugeklebt und uns zugestellt, oder einbehalten werden. Ja, ich weiß, beim Zoll wird das so gemacht, was ich ebenfalls nicht gutheißen kann. Und eigentlich wurde vor Monaten schon bekannt, dass auch die NSA regelmäßig Pakete öffnet, etwa von Cisco-Routern, um die Hardware zu kompromittieren. Also eigentlich können wir uns auch vom Postgeheimnis (das auf Grund seiner vielen Einschränkungen ohnehin irgendwie wirkungslos ist) schonmal verabschieden. Für E-Mails gibt es so etwas aber gar nicht erst – der Inhalt unserer elektronischen Post darf von allen Anbietern in jedem Maße ausgewertet werden, sogar für Werbezwecke. Das ist doch sehr beruhigend. Nicht.

Was ich mich zwischen all der Aufregung ernsthaft frage: Googles Interesse daran, die E-Mails und E-Mail-Anhänge seiner Nutzer zu scannen und auszuwerten, steht in direktem Konflikt zu deren langfristigen Plänen, irgendwann einmal Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für den E-Mail-Dienst Gmail anzubieten. Denn wenn die Informationen zwischen Absender und Empfänger nirgends entschlüsselt werden können, kann natürlich auch nichts gescannt und mit irgendwelchen Datenbanken abgeglichen werden. Also entweder lässt Google es gar nicht erst so weit kommen, dass Verschlüsselung sich durchsetzen kann, oder sie führen auch nur eine billige Fake-Verschlüsselung ein, so wie das bei der De-Mail der Fall ist. Die Nutzer werden in falscher Sicherheit gewogen, ihre Daten aber sind immer für Dritte einsehbar.

Kürzlich wollte ich in einem Artikel darüber informieren, wie ich mich vor einigen Wochen endgültig von dem amerikanischen Cloudspeicher-Anbieter Dropbox gelöst habe, da Dropbox die Nutzerdaten nicht verschlüsselt, und außerdem von Gesetzes wegen verpflichtet ist, Nutzerdaten ohne Widerworte an US-Geheimdienste auszuhändigen. Meinen Account habe ich mir 2009 angelegt, um mit Kommilitonen Quelltexte und Vorlesungsskripte auszutauschen, und ich fand die Idee wirklich sehr nützlich. Heute sind meine Ansprüche an solche Dienste jedoch andere, Datenschutz ist mir wichtiger geworden, und Dropbox geht absolut nicht mit der Zeit, sei es wegen vorauseilenden Gehorsams gegenüber der Obrigkeit, oder aus ganz anderen Gründen. Eine Alternative musste schnell her.

Nun dachte ich mir, dass die Zeiten kaum besser sein könnten, um sich nur die Rosinen unter den Cloud-Anbietern herauszupicken, doch ich irrte mich. Längst satteln die Anbieter auf Sparpolitik und auf Bezahlangebote um – aus ehemals 50 GB kostenlos wurden 5 GB für nicht unter einem Zehner im Jahr. Die Auswahl wurde jetzt schon deutlich kleiner, erst recht, wenn man auf Verschlüsselung Wert legte. Also doch wieder mit eingekniffenem Schwanz zurück zu Dropbox und sich stattdessen selbst um die Verschlüsselung kümmern? Da machte mich ein gütiger Arbeitskollege rechtzeitig auf Wuala aufmerksam. Beinahe hätte ich diesen Anbieter wirklich jedem empfohlen, aber nur wenige Wochen nach meiner Registrierung für einen Kostenlos-Account wurden ebendiese abgeschafft. Wuala bietet jetzt auch nur noch knauserige 5 GB für teures Geld im Jahr an. Als Kostenlosnutzer darf ich meinen Account weiterhin unentgeltlich nutzen – aber wer weiß wie lange noch. Wuala ist auf Dauer also auch nicht die Lösung, obgleich es damit natürlich trotzdem noch besser ist als Dropbox.

Auch Whistleblower Edward Snowden hat vor einigen Wochen von Dropbox abgeraten, was mich in meiner Meinung nachhaltig bestärkt. Stattdessen empfiehlt er sehr zu meiner Verwunderung den ebenfalls in den USA ansässigen Anbieter Spideroak. Spideroak verschlüsselt die Nutzerdaten, so dass ausschließlich jener Zugriff darauf haben kann. Aber ich frage mich auch hier, wie sich das – ohne Backdoor – mit dem berüchtigten amerikanischen Patriot Act unter einen Hut bringen lassen soll. Wahrscheinlich müsste ich mir jetzt vorstellen wie unwahrscheinlich es ist, dass Edward Snowden in diesem Fall naiver ist als ich, aber ich traue Spideroak trotzdem nicht.

Vorerst bin ich mit meinem verschlüsselten Cloudspeicher relativ zufrieden. Jetzt fehlt noch eine einfache Möglichkeit, meinen E-Mail-Verkehr zu verschlüsseln. Und wenn ich mich hierfür von Gmail verabschieden muss, werde ich das irgendwann auch in Angriff nehmen.

spiegelglasDrei Wochen bis zur ersten Parkschramme. Drei Monate bis zum ersten Diebstahl. So ein Autokauf ist schon ein spannendes Erlebnis, vor allem wenn man keine Garage hat, in der man das Auto nachts verstecken könnte. So leidet man Tag für Tag, und hofft, dass es am nächsten Morgen noch an der Stelle steht, an der man es abgestellt hat. Schon wieder Auto-News? Jep, aber nur weil ich gerade wieder ein wenig von der Menschheit enttäuscht bin.

Während ich nun also meinem Scirocco ein paar Tage Ruhe gönnen wollte, in beschaulicher wohlhabender Wohngegend, bei guten Freunden vor der Haustür, dort wo sicher niemand auf dumme Gedanken käme, stellte sich heraus, dass mein genialer Plan gar nicht so toll war. Das Auto steht noch da, aber leider ohne Spiegelgläser in den beiden Außenspiegeln. Die wurden sauber entfernt und mitgenommen. Ein Anruf bei der Versicherung, zwei Besuche bei der Polizei, eine Strafanzeige gegen Unbekannt, und ein Besuch im Autohaus später bin ich viele wertvolle Erfahrungen reicher – und demnächst knapp 100 Euro ärmer.

Scheinbar bin ich einer unter mindestens 13 Fällen, bei welchen am letzten Wochenende Spiegelgläser und – falls vorhanden – Radkappen gestohlen wurden. Die freundliche Polizeibeamtin wusste schon sehr genau, um welche Ortschaft und welche Automarke es ging, als ich mich dort meldete. Irgendwie tröstet mich das nicht.

Zähneknirschend werde ich jetzt die Ersatzteile bezahlen. Ich darf ja sonst nicht fahren. Wenn das nochmal passiert, geb ich das Auto einfach zurück. Ist ja völlig unwirtschaftlich sowas. Nun, zugegeben, ich hab eigentlich schon viel früher damit gerechnet, dass das Auto plötzlich morgens auf vier Bierkästen steht oder so. Da müsste ich ja jetzt beinahe positiv überrascht sein. Beinahe.