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Der erste Vormittag des ersten Urlaubstages ist schon fast vorbei, da wollte ich die vielen montagmorgendlichen Stunden, denen ich bereits jetzt nachtrauere, nicht gänzlich unproduktiv stehen lassen. Um mal wieder so richtig gepflegt abzuhängen und gar nichts zu tun, war doch eigentlich schon das vergangene Wochenende da. Es ist jetzt an der Zeit, mal wieder einen Gang hochzuschalten und Dinge abzuarbeiten. Mal davon abgesehen, dass ich nach fast einem Jahr nun einen Kleiderschrank bestellt habe (Adios, Umzugskartons!), sowie ein wenig Hardware für mein zukünftiges neues generalüberholtes Homeoffice, habe ich in den letzten Tagen fast jeden Abend zumindest einige wenige Codezeilen in mein kleines Spieleprojekt investiert. Das am wenigsten Uninteressante dürfte die Tatsache sein, dass ich inzwischen sämtliche Artworks des SPACOLA Sternenatlas „restauriert“ habe.

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Dazu habe ich alle entsprechenden Buchseiten mit relativ hoher Auflösung eingescannt und die Zeichnungen ausgeschnitten. Darunter waren fünf große Illustrationen von Wolfgang Keller aus Karlsruhe (der zusammen mit seiner Frau Gaby Keller bei den diversen OXYD-Spielen unter den Landschaftsgestaltern bzw. Betatestern gelistet wird), als auch zwölf kleinere Abbildungen, die die einzelnen Powerups darstellen. Zusätzlich habe ich 18 Sprites (Gegner etc.) aus dem Buch eingescannt, die aber allesamt direkt im Spiel vorkommen, und daher nicht von mir grafisch bereinigt werden müssen. Mir ist allerdings aufgefallen, dass im Handbuch die Seitenleiste gezeigt wird, wie sie wohl in einer früheren Version des Spiels ausgesehen haben muss: Die Powerup- und Status-Anzeige fehlt hier völlig, die Extraleben werden dafür in doppelte Breite angezeigt. Mein größtes Interesse galt aber den Zeichnungen.

Das Problem waren hauptsächlich das leicht angegilbte Papier, und die Tatsache, dass die Buchseiten beim Scannen deutlich durchscheinen, so konnte man etwa Text spiegelverkehrt lesen, der eigentlich auf der Rückseite steht. Zum Glück bin ich heute nicht mehr ganz hilflos im Umgang mit GIMP. Schlüssel zum Erfolg war der vorsichtige Einsatz des selektiven Gauß’schen Weichzeichners, der unscharfen Maskierung, und zuletzt die Anwendung von Schwellwerten, um alle Farbtöne zwischen Schwarz und Weiß auszuschalten. Das Ergebnis waren einige einwandfreie Schwarzweißgrafiken. Die Tatsache, dass das Bild nun nicht mehr aus Millionen Graustufen und endlos weichen Übergängen bestand, äußerte sich auch extrem deutlich am Platzbedarf der PNG-Datei: Aus 6,42 MByte wurden so 106 KByte. Das sind kaum 2 Prozent der ursprünglichen Dateigröße. Wohlgemerkt ohne die Auflösung zu verringern oder die Qualität zu reduzieren.

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Selbstverständlich war genau das aber nun der nächste logische Schritt, denn die Auflösung war mit 2700×1700 Pixeln viel zu hoch. Die Vorlage der Originalbilder war meines Erachtens gerade mal 640 Pixel breit, also die übliche ST-Monochrom-Auflösung. Die bereinigten Scans musste ich daher völlig ohne Interpolation (denn sonst wären wieder weiche Übergänge berechnet worden) auf ein Viertel verkleinern. Pixelidentisch würde es so niemals werden, das war mir klar, aber wenn man die rohen Scans zum Vergleich hernimmt, kommen die pixeligen Kanten schon recht nah. Bei den Zeichnungen ist das ganz gut gelungen, bei den Piktogrammen der Powerups leider nicht so gut.

Und wieso der Aufwand überhaupt? Ganz klar: Die Strichzeichnungen, die ich so hervorbringe, will niemand sehen. Ich würde die Bilder gerne auch ins Remake einbringen, zum Beispiel in einer integrierten Hilfedatei bzw. Online-Anleitung. Das Handbuch selbst habe ich ja schon vor Monaten komplett abgeschrieben, weswegen ich auch den Text in modifizierter Form verwenden könnte. Nicht dass ich für irgendwas davon schon die Erlaubnis hätte, aber man weiß ja nie was kommt. Das Cover des Sternenatlas habe ich ebenfalls schon vor Monaten aufwändig digitalisiert und vollständig restauriert, schon allein weil ich nichts von dem (wenigen) Material ungenutzt lassen möchte. Einzelne Schriftzüge kann man hinterher immer noch problemlos ändern.