Archiv der Kategorie: Monolog

Leute, es ist jetzt endlich soweit: Heute ist der 21. Oktober 2015 – der langersehnte Zurück-in-die-Zukunft-Tag. Es ist nämlich genau der Tag, zu dem Marty McFly mit seiner Freundin Jennifer und Doc Brown in der Zukunft reist, um seine Kinder vor einer Katastrophe zu retten – und zwar in dem Film „Zurück in die Zukunft II“ mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd. Endlich, endlich, das ewige Warten hat ein Ende.

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Um diesen einen speziellen Tag bildeten sich in der Vergangenheit unzählige Hoaxes in den sozialen Netzwerken und Blogs. Jährlich veröffentlichten irgendwelche Trolle neue manipulierte Bilder mit der berühmten Zeitleiste des DeLorean, auf welchen immer ein beliebiges falsches Datum im Jahr 2012, 2013 oder 2014 angegeben war, mit dem Hinweis, dass heute doch der Tag der Tage sei, und ständig fielen einige darauf herein, weil sie das Original-Datum nicht kennen oder zu faul waren, die Richtigkeit nachzuprüfen. Ich selbst habe so manches Mal jemanden auf seinen Fehler aufmerksam machen dürfen, denn mich als BTTF-Fan lässt so ein Frevel natürlich nicht kalt.

Nichtsdestotrotz, heute ist es WIRKLICH soweit. HEUTE ist dieser spannende Tag, auf den die Fans schon sehr lange und ungeduldig warten. Ab heute gibt es fliegende Autos, Sport-Almanachs, das Café der 80er Jahre, Hoverboards, Mr. Fusion, den Nahrungsmittel-Hydrator, es gibt Holofilme wie „Der weiße Hai 19“ und vieles mehr. Ich sollte jetzt direkt mal vor die Tür gehen und nachsehen, was sich alles verändert hat. Ich bin ja schon so gespannt.

Das Verrückteste ist, dass ich diesen Artikel schon vor langer Zeit vorbereitet habe. Diese Zeilen schreibe ich kurz nach Mitternacht, am Montag den 6. Januar 2014, also über eineinhalb Jahre bevor es tatsächlich soweit ist. Mit Hilfe der terminierten Artikelveröffentlichung von WordPress kann ich diesen Artikel in der Vergangenheit schreiben und ein ganz bestimmtes Veröffentlichungsdatum angeben, um ihn quasi in die Zukunft zu schicken, damit ihr ihn HEUTE lesen könnt, nämlich präzise am 21. Oktober 2015, kurz nach Mitternacht. Falls nicht vorher der Blitz in die Rathausuhr bzw. in den Serverraum meines Hosting-Providers einschlägt. Und da man bekanntlich nie zuviel über seine eigene Zukunft wissen sollte, wird der längst fertige Artikel auch keinen Tag früher veröffentlicht. Der Vorteil der Aktion ist, dass mein Artikel auch dann im Blog veröffentlicht wird, wenn ich es völlig vergessen habe. Wer weiß, vielleicht überrascht mich mein Blog selbst damit.

Ich gehe allerdings bereits jetzt stark davon aus, dass jeder zweite oder dritte Blogger auf dieselbe dämliche Idee gekommen ist, oder noch kommen wird. Insofern, nehmt es mir nicht übel, wenn man von Nachrichten über den Zurück-in-die-Zukunft-Tag praktisch erschlagen werden wird. Und vor allem, nehmt es euren Kindern nicht übel, wenn sie mal aus Versehen den Wohnzimmerteppich in Brand stecken.

Update: Und da wir nun schon in Partylaune sind: Am 3. Juli diesen Jahres hat die fantastische Filmreihe ihr 30-jähriges Jubiläum gefeiert! 30 Jahre Zurück in die Zukunft! Moment, das interessiert euch gar nicht? Tja, ich schätze ihr seid wohl noch nicht so weit, aber eure Kinder fahren da voll drauf ab!

Eine wirklich wahre Geschichte, die für meinen Geschmack mal wieder ausreichend dumm ist, dass ich sie der Weltöffentlichkeit nicht vorenthalten möchte. „Amnesia – The Dark Descent“ gab es Mitte der Woche bei Steam geschenkt. Die DRM-freie-Version des Gruselspiels bei GOG wäre mir einhundert Mal lieber gewesen als die accountgebundene Steamschrott-Fassung. Aber einem geschenkten Gaul usw., ihr kennt das ja. Jedenfalls wurde die Aktion nur mäßig deutlich bekanntgemacht, außerdem war ich relativ viel beschäftigt, und natürlich galt die Aktion mal wieder nur für einen wirklich sehr knappen Zeitraum. Ich erfuhr erst am Mittwoch im Büro davon, nur ein paar Stunden bevor es zu spät gewesen wäre.

Erschrocken rechnete ich mir aus, dass ich nicht mehr rechtzeitig zuhause sein würde, da ich ausgerechnet am selben Abend einem Firmenevent beiwohnen würde. Ich wäre mindestens zwei Stunden zu spät dran. Das war mal wieder typisch für Steam, dass sie sich den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt dafür aussuchen würden, nur um mir mal wieder eins reinzuwürgen. Aber ich hatte noch ein Ass im Ärmel: Ich kannte glücklicherweise meine Steam-Zugangsdaten auswendig. Also nur flott bei Steam eingeloggt, um mir das begehrte Spiel einzuheimsen, das dauert keine 30 Sekunden. Leider hatte mein geringes Glück mich schon nach den ersten paar Mausklicks wieder verlassen, denn den verdammten Steamguard hatte ich völlig vergessen. Der Browser mit dem ich mich einloggen wollte, war ihm höchst suspekt, ich müsste diesen erst über eine E-Mail verifizieren. Verdammte Scheiße, Steamguard, entspann‘ dich mal! Ich will doch nur das blöde Spiel in meinen Warenkorb legen!

So klickte ich wild herum, in der Hoffnung, dass ich mich doch noch irgendwie einloggen könnte. Ich versuchte sogar, das Spiel zu installieren ohne eingeloggt zu sein, aber ich wurde mehrmals zum selben Login-Bildschirm weitergeleitet, mit der immergleichen blöden Steamguard-Meldung, die mir den letzten Nerv raubte. Ich suchte verzweifelt den „Spiel meinem Account hinzufügen ohne mich einzuloggen“-Button, den es doch genau für solche Fälle geben musste, denn welcher Hacker würde mir denn bitte irgendwelche Spiele in meinen Account legen wollen. Meine Gehirnwindungen rotierten beim Versuch, mich an das Passwort für den bei Steam hinterlegten E-Mail-Account zu erinnern, doch da war nichts zu machen. Der Steamguard entschloss sich, mir das tolle Horrorspiel vorzuenthalten. Würde es tatsächlich so enden?

Schon bald spielte ich mit dem Gedanken, direkt nach Feierabend nachhause zu fahren, und mich für den Firmenevent entschuldigen zu lassen. Aber eigentlich wäre das ja schon irgendwie armselig, mich von einem Spiel für eine handvoll Euro so kontrollieren zu lassen. Andererseits hätte ich vielleicht schnell nachhause fahren, das Spiel kurzerhand in meinen Account klicken und danach direkt wieder ins Geschäft zurückkehren können. Zeitlich machbar, aber wenn ich die zusätzliche Fahrstrecke in Euro umrechnete, wäre das Gratisspiel am Ende gar keins mehr, also völlig sinnlos.

Ein letzter Notnagel fiel mir ein: Für den fraglichen E-Mail-Account kannte ich das Passwort nicht, aber ich hatte via Smartphone Zugang zu dem anderen E-Mail-Account, der beim erstgenannten E-Mail-Anbieter zur Sicherheit hinterlegt ist. Ich musste nun dort auf „Ich habe mein Passwort vergessen“ klicken, damit ich mit dem Smartphone dann die Passwortänderung freigeben konnte, damit ich mich wiederum beim ersten E-Mail-Account einloggen konnte, damit ich eine der zwei Dutzend Anfragen von Steamguard bestätigen konnte, damit ich mich bei Steam einloggen konnte, damit ich endlich das Spiel aktivieren konnte. Klingt voll scheiße. Ist auch so. Und das alles nur, weil Steamguard ein blödes Arschloch ist.

Ja, ich weiß, Steamguard lässt sich auf eigenes Risiko abschalten, wenn man denn möchte, dass einem die gesamte Steam-Library abhanden kommt. Aber das hat mir an dem Tag natürlich überhaupt nichts genützt, weil er da noch aktiviert war, und das lässt sich ohne Zugang nicht ändern. Für die Zukunft kann ich es mir dann mal überlegen. Jedenfalls hat die Geschichte diesmal ein Happy End, und das ist für mich bei Steam eher selten der Fall. Außerdem habe ich ein neues Passwort für meinen E-Mail-Account.

Im Spieleveteranen-Podcast ist es nur eine halbe Anekdote bzw. eine kurze Randnotiz wert, mir dagegen natürlich ein kleiner Blogbeitrag: Heinrich Lenhardt erwähnt in der neuesten Folge #70 des Podcasts (der diesmal gleichzeitig auch als YouTube-Video zur Verfügung steht) den Atari ST-Klassiker Bolo von Meinolf Schneider. Besprochen wird das ganze im Rahmen der jeweils 30-jährigen Jubiläen des Amiga 1000 und des Atari ST.

Dabei geht Heinrich Lenhardt, der bekanntermaßen zu den erfahrensten deutschen Fachjournalisten für Computerspiele zählt, und der auch um 1990 Spieletests für das von mir geschätzte TOS-Magazin schrieb, quasi in einem Nebensatz darauf ein, dass es jeweils eine eigene Computerspielewelt rund um den Farbmonitor, aber auch um den Monochrommonitor gab. Aus seiner Sicht waren seine armen Kollegen zu belächeln, die sich regelmäßig über neue Spiele für den Monochrommonitor erkundigten, während er sich eigentlich hauptsächlich mit den Farbspielen beschäftigte. Als Beispiel für Monochromspiele nennt er sofort Bolo, das 1987 veröffentlicht wurde, also zu der Zeit als Herr Lenhardt noch für die Happy Computer arbeitete. Leider bleibt es allein bei der Nennung. Dennoch ist Amiga- und Atari-ST-Spielenostalgikern natürlich die gesamte Folge sehr zu empfehlen.

Der besagte Ausschnitt beginnt bei Minute 36:

Die Spieleveteranenrunde setzt sich in dieser Episode aus den Herren Heinrich Lenhardt, Jörg Langer, Winnie Forster, Michael Hengst, sowie dem Stargast Andreas von Lepel zusammen. Letzterer wurde bekannt als Moderator der ZDF-Sendung „X-Base“ Anfang/Mitte der 90er Jahre, in der es um Videospiele ging. Von Lepel arbeitet allerdings auch selbst als Spieleentwickler und früher auch als Spielejournalist.

Erwähnenswert ist auch, dass in dieser Episode kurz diskutiert wird, wie man denn am besten Screenshots von sehr alten Spielen macht. Jörg Langer und Heinrich Lenhardt sind sich dabei einig, dass man sowas am einfachsten mit Hilfe von Emulatoren macht, was mich natürlich entsprechend darin bestätigt, dass Emulatoren der beste, der richtige und vor allem ein zu schützender und zu fördernder Weg sind, alte Spiele zu bewahren, denn damit machen sie sich indirekt für Disk-Images und ROM-Dateien stark. Winnie Forster dagegen schwört auf aufwändige und teure Bildschirmfotografien der Monitore an den echten Geräten.

Nachdem ich wochenlang nicht nur praktisch nichts auf meinem vernachlässigten Blog habe verlautbaren lassen, sondern sogar das fünfjährige Bestehen von SuccessDenied total verschlafen habe, darf ich an dieser Stelle nun wenigstens meine grenzenlose Freude über immerhin einige wenige Tage Urlaub bekunden, die ich seit einigen Wochen wirklich dringend nötig hatte. Jetzt kann ich zwei Wochen lang soviel Sport machen wie ich will, mich endlich so richtig um den Haushalt kümmern, mein Spiele-Remake fertigbasteln und all die anderen wichtigen Dinge, die ich mir für den Urlaub ganz fest vorgenommen habe. Ich setze mich nur noch mal ganz kurz auf die Couch und … Ach, mal gucken was grade so im Fernsehen läuft.

Tatsächlich leide ich im Moment ein bisschen unter Ideenlosigkeit was ergiebige Themen für Artikel angeht. Ich habe zwar eine lange Liste von Dingen, über die ich irgendwann mal schreiben müsste, aber im Endeffekt fehlt mir dann doch die Energie, die Stichpunkte in einen lesbaren, ausgewogenen Artikel zu gießen und diesem den nötigen Feinschliff zu verpassen. Der notorisch unmotivierte Webseitenbetreiber wendet also stattdessen einmal mehr das Minimalprinzip an und schreibt einen weiteren einfachen Lückenfüller-Artikel, der aber zumindest inhaltlich zur Webseite passt, um sich mehr Zeit für richtige Themen zu verschaffen.

Es geht um Dongleware-Spiele. Eigentlich ganz und gar nicht aktuell ist die Neuigkeit, dass Enigma in der Version 1.21 veröffentlicht wurde. Und zwar schon letzten Dezember. Ich sollte deren Webseite vielleicht doch öfter als zweimal pro Jahr besuchen. Ganze 51 Landschaften sind im aktuellen Release des aufwändigen OXYD-Remakes dazugekommen, darunter scheinbar auch vereinzelt bei den „Deja-vu“-Levelpaketen für Esprit, OXYD, OXYD2, Oxyd Magnum und Oxyd Extra. Diese sind mir als Fan der Originale sehr wichtig, daher betrübt es mich besonders, dass die Entwickler es bis heute noch nicht hinbekommen haben, die alten Levels vollständig zu portieren. Ich wüsste nur noch gerne, ob es mehr eine Sache des Nicht-Wollens oder des Nicht-Könnens ist, da auch das beste OXYD-Remake leider noch nicht gut genug ist, wenn ich darin nicht alle Original-Levels wiederfinde.

Zwischenzeitlich habe ich ein weiteres eigentlich vielversprechendes Dongleware-Remake gefunden: RemBolo (Remake-Bolo?), das vom Dongleware-Klassiker Bolo inspirierte Breakout-Spiel will das Spielgefühl und die Mechaniken des 95’er PC-Bolos imitieren, aber auch das Ur-Bolo vom Atari ST scheint ihm noch als dankbare Vorlage zu dienen. Der scheinbar deutschsprachige Entwickler arbeitet mindestens seit 2008 an der C++-Implementation unter Verwendung vorgefertigter 2D-Physikbibliotheken. Sogar einen recht gut spielbaren 2D-Prototyp von RemBolo bot er damals bereits zum Download an, den ich bis heute sehr beeindruckend finde. Mir wäre es sogar am liebsten gewesen, wenn man diesen Prototyp als Grundlage für die weitere Entwicklung des Remakes gewählt hätte. Stattdessen entschied der Programmierer sich für einen kompletten Neustart zugunsten von 3D-Grafik. Die ersten Screenshots dieser 2.5D/3D-Version sehen auch schon recht beachtlich aus, besonders der Glaseffekt des Schlägers ist wirklich schön anzusehen.

Illustration von der RemBolo-Webseite

Illustration von der RemBolo-Webseite

Leider steht die Kommunikation bei RemBolo deutlich im Hintergrund, so gab es zwischen den Jahren 2010 und 2015 kein Lebenszeichen des Remake-Projekts. Erst im Februar diesen Jahres wurde die Early-Alpha des neuen Leveleditors auf einem Screenshot gezeigt. Sonstige Fortschritte werden nicht genannt. Da ich weiß wie mühsam es ist, quasi im Alleingang ein komplettes Remake zu bauen (unabhängig davon wie minimalistisch die Grafik sein mag oder auch nicht), erhoffe ich mir einige tolle Neuigkeiten von dem Projekt in den kommenden Jahren. Schon da dieses sich als Schwesterprojekt zu Enigma betrachtet, fände ich die Möglichkeit wirklich reizvoll, dass wir eines Tages (mindestens) zwei nahezu perfekte Dongleware-Remakes hätten.

Noch vor wenigen Jahren habe ich jedem gegenüber meine tiefste Verachtung zum Ausdruck gebracht, der mich zum Thema Festplattengrößen fragte, „wer denn soviel Platz bräuchte“. Jeder, der durch solche und ähnliche Pauschaläußerungen seine gnadenlose Beschränktheit offenbarte, ist mir meine teure Zeit und Hirnkapazität eigentlich nicht wert, erst recht keine selbsternannten IT-„Experten“, die sich dann dummerweise durch solche Sprüche entlarven. Inzwischen würde ich die Thematik vielleicht sogar schon etwas lockerer sehen, denn man ist heute in der wahnsinnig komfortablen Situation, dass man nicht nur exorbitant große Festplatten für wirklich wenig Geld bekommt, sondern auch, dass die bislang – gemessen am Preis pro Gigabyte – unbezahlbaren SSD-Festplatten längst in angenehmere Preisregionen gefallen sind.

Im Grunde genommen bin ich nun zum ersten Mal seit Beginn meiner Nutzung diverser Computer in den späten 80er Jahren nicht mehr ständig auf der Suche nach mehr Speicherplatz. Tatsächlich fällt es jetzt sogar mir als Datenhamster und -messie wirklich schwer, den verfügbaren Speicherplatz zu füllen. Wo ich früher im Prinzip täglich jede Menge Datenkrempel auf große Stapel voller CD-Rohlinge auslagern musste, da die Festplatten immer bis zum Anschlag voll waren, habe ich heute soviel Platz, dass ich mir überhaupt keine Sorgen machen muss. Ich habe sogar derart viel Platz, dass ich mir terabyteweise Redundanz leisten kann – vor 15 Jahren mit dem knappen Taschengeld eines Teenagers undenkbar, und auch vor zehn Jahren mit BAföG kaum machbar. Schlimmer noch, musste ich schon damals im Jahresabstand neue Festplatten hinzukaufen, um nicht Gefahr zu laufen, kostbare Daten löschen zu müssen: 1997 noch mit mickrigen 2,1 Gigabyte, 2005 dann mit gefühlten endlosen 500 GB. Beide waren in ungefähr der gleichen Zeit gefüllt. Das Speicherplatz-Wettrüsten war erstmals mit dem Kauf einer 6 TB-Festplatte Ende 2014 beendet, seitdem kann ich mich entspannt zurücklehnen.

Jahrelang tat sich nichts im Bereich Festplattenkapazitäten. Längst hatte ich Angst, dass bei den 4 TB-Modellen eine unüberwindbare physikalische Grenze erreicht war, quasi das Ende der Fahnenstange. Gleichzeitig änderte sich aber eine ganze Menge bei den immer populärer werdenden SSDs, und daher wollten diesen Umstand die Techniklaien dieser Welt als das (warum auch immer) herbeigesehnte Ende der herkömmlichen Festplatten verstehen. Schaut man sich heute mal bei den üblichen Hardware-Versandhändlern um, so findet man endlich 8 TB-Festplatten für nur noch 250 Euro. Die Technik für 10 TB und sogar 20 TB liegt bereits in den Schubladen der Festplattenhersteller. Solche Festplatten werden bewusst teilweise mit dem Namenszusatz „ARCHIVE“ versehen, da solche Massenspeicher sich in Sachen Zugriffszeiten, sowie Datenübertragungsraten mit den SSDs sowieso nicht messen können. Aber sie haben den gigantischen Vorteil ihrer Kapazität, und den kann noch keine SSD ersetzen. Vielleicht noch eine ganze Weile nicht. Die größten Consumer-SSDs mit 2 TB sind zwar schon im Handel erhältlich, jedoch für knapp 1000 Euro in keinster Weise vergleichbar, meiner Ansicht nach auch dann nicht, wenn man versucht, mit der höheren Geschwindigkeit zu argumentieren.

Aber eines beweist mir die aktuelle Situation dann doch: Noch vor wenigen Monaten las ich in einem Technikforum die Behauptung, dass es technisch nicht möglich sein dürfte, in den kommenden Jahren SSDs mit Kapazitäten jenseits der Terabytegrenze zu bauen, da hierfür extreme Strukturverkleinerungen nötig wären. Inzwischen zweifle ich doch sehr stark an dieser Aussage. Es würde mich schon nicht mehr wundern, wenn die Consumer-SSDs in einigen Jahren mit den magnetischen Festplatten gleichziehen würden. Aber bis es soweit ist, werde ich die verblödeten SSD-Nazis auch weiterhin in die Schranken weisen. Storage ist vielen Menschen bei Festplatten eben deutlich wichtiger als reine Geschwindigkeit.