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Der erste Serienkommentar seit Februar. Heute trifft es die vermutlich eher auf ein feminines Publikum zugeschnittene TV-Serie „Hallo Holly“ mit Amanda Bynes und Jennie Garth in den Hauptrollen. Die Serie heißt im Original „What I Like About You“ und wurde von 2002 bis 2006 produziert, umfasst also vier Staffeln. Natürlich gab ich mir die Blöße und hab die komplette Serie gesehen. Aber ich kann es eigentlich niemandem empfehlen.

Die Stärke der Serie liegt in der ersten Staffel. Der heimliche Star dieser Staffel ist Simon Rex, den man z.B. aus „Scary Movie 3“ an der Seite von Charlie Sheen kennt. Die beiden Damen spielen nicht so wirklich in seiner Liga, so dass er mit seinen Auftritten immer die Serie an sich zu reißen scheint. Die erste Staffel ist dadurch noch die am ehesten sehenswerte und man muss keine Frau sein, um die Gags witzig zu finden. Der Absturz beginnt, nachdem Simon Rex aus der Serie geht und nur noch ein oder zwei Auftritte hat. Eine Zusammenfassung der einzelnen Charaktere und der Rahmenhandlung spare ich mir diesmal. Es lohnt sich nicht.

Jennie Garth spielt die Rolle der Valerie Tyler. Jennie Garth? Ist das nicht die eine Schnitte aus „Beverly Hills, 90210„? Jep, genau das ist sie. Der einzige Aspekt, der mich an der Serie durch die späteren Staffeln getröstet hat, war der, wie Valerie immer wieder plötzlich mit ihren ehemaligen Schauspielkollegen aus genannter Serie zu tun hat. Unter Applaus betritt plötzlich Luke Perry als Handwerker die Szene. Auch Jason Priestley hat eine Rolle als leicht gestörter Verehrer von Valerie. Einen netten Insider, den die Macher den Fans da geschenkt haben.

Amanda Bynes (Holly Tyler) ist wohl eher dem jüngeren Publikum bekannt. Ich kannte sie vor allem aus dem Film „She’s the Man – Voll mein Typ„. Am Anfang war sie noch reizend und lustig, aber je länger ich diese Serie (über die erste Staffel hinaus) ertragen musste, desto schlimmer wurde es. Die zweite Staffel konnte mir noch einige Schmunzler entlocken, danach wurde es aber wirklich Essig. Das Schlimmste an der Serie war, welches Bild einem diese über Frauen vermitteln will:

Valerie beendet ihre Beziehungen wegen Nichtigkeiten. Ihr ist es nicht so wichtig, wer der Mann an ihrer Seite ist, hauptsache Heiratsabsichten sind vorhanden. Ansonsten ist Schlussmachen die einzig logische Konsequenz. Dass man sich eigentlich liebt, ist ja dann völlig nebensächlich. Sie lässt sogar ihren Verlobten bei der Hochzeit stehen (weil der eine kleine Unsicherheit zeigt, die wohl oft in so einer Situation vorkommt) und benimmt sich dann depri, so als sei sie diejenige, die von ihm sitzengelassen worden sei. Daumen hoch für einen solch verkorksten Charakter! Mit so einer blöden Ziege wollte ich auch nicht verheiratet sein.

Holly ist nicht besser. Holly will zuerst was von Henry. Dann will sie was von Vince. Am Ende will sie beide. Dann will sie wieder Henry und dann wieder Vince. Und als sie dann aus Europa zurückkommt, hat sie einen neuen Freund und lässt Henry und Vince stehen, die sie sich beide zur Sicherheit warmgehalten hat. Irgendwann schießt sie ihren Freund dann doch wieder für Vince ab, etc. Wer hat nicht schon so eine Frau kennengelernt?

Fazit: Am Anfang tatsächlich genießbar, aber ab der zweiten Staffel nur noch billigstes Beziehungsgeplänkel von zwei Frauen, die völlig beziehungsunfähig und unreif sind. Es gibt zuviele andere gute Serien, die in dieselbe Kerbe schlagen und nicht so dämlich daherkommen.

Hurra, mein einhundertster Artikel auf SuccessDenied! Ich weiß, ich habe schon einen Artikel dazu geschrieben, aber ich denke ein zweiter ist jetzt gerechtfertigt. Ich bin mir außerdem sicher, dass Herr Alex Vafiopoulos nichts gegen ein bisschen Werbung für sein Produkt einzuwenden hat.

Der Score zur TV-Serie „Autopsie – Mysteriöse Todesfälle“ ist seit dem 1. April endlich erhältlich, z.B. bei Amazon. Ich dachte zuerst, ich warte lieber noch eine Weile, bis das Album auf meinem präferierten Musik-Download-Portal auftaucht, aber es scheint, als würde es wohl ausgerechnet dort nicht veröffentlicht. Dann musste ich wohl in den sauren Amazon-Apfel beißen, aber der Download hat sich gelohnt und der Preis von 9 EUR ist für 75 Musiktitel (463 MB, MP3, VBR ~224 Kbit/sec) wirklich günstig.

Für Fans der Serie ist die Musik eigentlich ein absolutes Muss. Schon beim Durchhören einzelner Tracks bekommt man eine Gänsehaut. Kommt vor allem dann witzig, wenn man die Musik im Hintergrund laufen lässt, während man z.B. die Wäsche aufhängt, kocht, oder eine Leiche zerstück..ähh den Teppich reinigt (ich hab doch gar nichts von Blutflecken gesagt!) … Hmm, ich glaube ich sollte jetzt meinen Anwalt anrufen. So fühlt man sich jedenfalls ständig wie am Schauplatz eines Mordes ;)

Auf Youtube gibt es übrigens einen Kanal, der jede Menge Fälle aus Autopsie- und „Medical Detectives“-Folgen anbietet. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob RTL2 das so toll findet, aber ich finds eigentlich ganz angenehm so. Was mich allerdings stutzig gemacht hat: Kurz vor Veröffentlichung des Score hat jemand jede Menge Titel aus selbigem auf Youtube hochgeladen, die aber inzwischen wieder gelöscht sind. Bei wem diese Tracks wohl vom Laster gefallen sind?

Wieder ist eine komplette amerikanische Sitcom abgearbeitet. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es mich wieder zu meinen Wurzeln zieht: die 80er – meine Kindheit. Dieses Mal habe ich mich mit den vier Staffeln der Serie „ALF“ befasst, die von 1986 bis 1990 gedreht wurden. Mein Kommentar wird dieses Mal vergleichsweise kurz ausfallen, schließlich sollte ALF jedem bekannt sein, der mehr als 15 Jahre auf dem Buckel hat.

Die „alte orangene Fusseldecke“, wie ALF in einer Folge von Willie bezeichnet wird, ist ein fauler, verfressener, unordentlicher aber witziger und herzensguter Außerirdischer vom Planeten Melmac, der mit seinem Raumschiff bei den Tanners, einer amerikanischen Durchschnittsfamilie, in die Garage stürzt und fortan deren Leben auf den Kopf stellt. Bei ihren Bemühungen, den 90 cm kleinen Kerl vor den Behörden zu verstecken, erleben sie immer wieder haarsträubende und peinliche Situationen. ALF macht gerne widersprüchliche Aussagen zu seiner Kultur und scheint auch nach vier Jahren in menschlicher Gesellschaft kaum lern- oder anpassungsfähig. Nichtsdestotrotz muss man ALF einfach lieben, weil er einem mit seiner naiven und unbeschwerten Art immer irgendwie hilflos und durchweg sympathisch vorkommt. Ich habe mich jedenfalls über viele Aspekte und Details der Serie sehr amüsiert.

Bemerkenswert finde ich zum Beispiel, dass Neal Tanner – der Bruder von Willie Tanner – von Christian Tramitz gesprochen wurde, der heute sehr viel bekannter ist als damals. Tramitz ist ja ein deutsches Synchronsprecher-Urgestein und hat sich lange vor der Bullyparade einen Namen gemacht. Die Figur ist aber nur in wenigen Folgen zu sehen. Gegen Mitte der zweiten Staffel gibt es eine Weihnachts-Doppelfolge, die alle anderen Folgen überragt. Dabei wird ordentlich auf die Tränendrüse gedrückt und eine Art Remake von „Ist das Leben nicht schön“ von 1946 zelebriert. In dieser Folge weint ALF und hält sich mit Witzen erstmals zurück. Bei meiner Recherche bin ich außerdem auf ein paar sehr unangenehme Fakten über die Dreharbeiten gestoßen.

Bekannt ist zum Beispiel, dass allen voran Max Wright, Darsteller von Willie Tanner, mit der Serie und seiner Rolle sehr unzufrieden war und dies zu einer ziemlich dicken Luft am Set geführt hat. Praktisch jeder Beteiligte war froh, als „ALF“ nach der vierten Staffel abgesetzt wurde. Dass die Serie mit einem ziemlich gemeinen Cliffhanger kein Happy End fand, das schien die Darsteller und den Sender nicht zu stören. Der recht schwache ALF-Kinofilm aus dem Jahr 1996, der die Geschichte ohne die Tanners weitererzählen sollte, konnte die Fans nur unzureichend darüber hinwegtrösten.

Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen, habt euch viele gute Vorsätze gemacht und ordentlich zum Jahreswechsel gefeiert. Das alte Jahr wollte ich eigentlich mit einem kleinen Kommentar zur Sitcom „Seinfeld“ abschließen, aber damit bin ich nicht rechtzeitig fertig geworden. Nun muss ich das (hoffentlich viel erfolgreichere) Jahr 2011 mit einem Serienkommentar einleiten.

Wie bereits gesagt, habe ich wieder mal eine US-amerikanische Mammut-Sitcom überlebt, die sich über neun Staffeln erstreckt. Die Serie heißt genauso wie die Hauptfigur, die wiederum genauso wie der Schauspieler heißt: „Seinfeld“. Jerry Seinfeld ist ein amerikanischer Standup-Comedian und hierzulande am bekanntesten für seine Sitcom. Sie lief von 1990 bis 1998, jedoch gab es 1989 schon eine Quasi-Pilotfolge namens „The Seinfeld Chronicles„.

In „Seinfeld“ geht es um den Komiker Jerry Seinfeld, seine Freunde … und um nichts. Jedenfalls wird das in der Serie über die fiktive Serie-in-der-Serie „Jerry“ behauptet, in der es nur um Jerry Seinfeld und seine Freunde geht. Die „Seinfeld“-Clique besteht neben Jerry außerdem aus seiner Ex-Freundin Elaine, seinem faulen besten Freund George, und seinem Nachbarn Kramer. Jede Folge beschreibt diverse Probleme, die die vier Freunde miteinander, nebeneinander oder ohne einander haben. Seinfeld versucht als Komiker erfolgreich zu werden und will eine eigene Fernsehshow mit George auf die Beine stellen. George will nur möglichst wenig arbeiten und regt sich ständig über alles auf. Elaine sucht den Mann fürs Leben und einen Job, der zu ihr passt. Der arbeitslose Kramer dagegen sucht überhaupt nichts, der hat schon alles was er braucht – bei Jerry.

Soviel zur Theorie. In der Praxis muss ich gestehen, war ich anfangs stark überrascht, dass diese Serie bei IMDb tatsächlich 9,4 Punkte erhält. Ich hatte große Schwierigkeiten, an der Serie etwas witziges zu finden, und ich musste mich wundern, worüber das Tonband-Gelächter sich jedesmal so köstlich amüsierte. Zum Glück wurde die Serie irgendwann ab der vierten oder fünften Staffel tatsächlich viel besser. Ab der siebten Staffel war ich dann wirklich begeistert. Das m.M.n. beste an der Serie ist Cosmo Kramer: der abgedrehte Nachbar, gespielt von Michael Richards, der meint bei Jerry zu wohnen, und in jeder Folge die verrücktesten Weisheiten und Macken offenbart. Wenn seine Mimik mal nicht reicht um eine Situation witzig zu machen, dann spätestens wenn er unbeholfen irgendwo dagegenrennt oder drüberstolpert.

Die Charaktere der Serie leben in einer beziehungstechnisch sehr sehr schnelllebigen Welt. Es gibt selten eine Folge, wo nicht alle vier New Yorker Chaoten mit jeweils einem anderen Partner liiert sind. Auch die eher hoffnungslosen Figuren George und Kramer können sich eigentlich nie über mangelnde weibliche Zuwendung beschweren. Auch wenn das an der Glaubwürdigkeit manchmal nagt (und die Serie einen ziemlich schwachen Start hingelegt hat) betrachte ich „Seinfeld“ im Rückblick doch als solide komische (bzw. wegen Kramer: cosmische) Unterhaltung.

So, und welche Serie schau ich mir als nächstes an?

Nein, ich bin nicht verrückt geworden. „Ein Hamster im Nachthemd“ ist der Titel einer tschechoslowakischen Miniserie von 1988. Genauer gesagt handelt es sich um eine Kinderserie, die je nach Schnitt entweder sechs oder zehn Folgen umfasst. Der Originaltitel lautet „Krecek v nocni kosili“ oder sowas in der Art.

Die Handlung der Serie ist genauso wirr und unrealistisch, wie man sie von einer Kinderserie mit diesem Namen erwarten würde: Als der junge Karl Berka im Nachthemd seines Urgroßvaters, einem genialen Erfinder, schläft, nimmt er im Traum Kontakt mit diesem auf und erhält von ihm die Konstruktionspläne für ein Perpetuum Mobile. Sein Bruder Radim Berka ist Erfinder und will das Gerät auf den Markt bringen. Leider wird ihm die Erfindung von seinem Chef – Ingenieur Hamster (ja, der heißt wirklich so) – gestohlen und von ihm patentiert. Bei einem verrückten Plan, ihn zu einem Geständnis für den Diebstahl zu bringen, kommt eine weitere Erfindung des Urgroßvaters zum Einsatz: ein Verkleinerungsapparat, mit dem sich Karl und sein bester Freund schrumpfen lassen, um in das Gehirn von Herrn Hamster einzusteigen und ihn zu steuern. Natürlich geht dabei alles mögliche schief.

Diese Serie habe ich das letzte Mal vor ziemlich genau 20 Jahren gesehen und ich konnte mich nicht mehr an den Namen erinnern, nur noch an den Verkleinerungsapparat und an kleine Menschen. Im Jahr 2003 habe ich versucht, den Namen der Serie herauszufinden, allerdings ohne Erfolg. Als ich kürzlich über meinen alten Forenbeitrag stolperte, dachte ich, ich könnte es ja noch einmal versuchen. Und ich wurde fündig.

Zur Feier des Augenblicks habe ich mir alle zehn Folgen noch einmal angesehen und dabei hatte ich jede Menge Flashbacks. Einen detaillierteren Kommentar über die Qualität spare ich mir, schließlich will ich nicht die Serien meiner Kindheit demontieren. Aber alleine der Nostalgie-Faktor bereitet mir genug Freude.