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Ein frohes neues Jahr wünsche ich euch, wenn auch etwas verspätet. Wie sich herausstellte, hat das bisschen freie Zeit „zwischen den Jahren“ meine Unproduktivität nicht gelindert, sondern womöglich noch verschlimmert. Das versprochene neue Gameplay-Video für mein Remake-Projekt ist nicht fertig geworden, und auch über andere Themen habe ich keinen Beitrag schreiben können. Aber hey, neues Jahr – neues Glück. Schauen wir mal, was uns die kommenden zwölf Monate so an negativen und sehr negativen Überraschungen bringen. Heute nehme ich mir jedenfalls mal wieder die Zeit, auch weil ich etwas mehr oder weniger Kurioses zu berichten habe.

Nach dem gemütlichen Weihnachtsurlaub, der nach drei Wochen schließlich kurz nach den Silvesterfeierlichkeiten, dem Neujahrsfeiertag und dem daran anschließenden Wochenende sein wie immer viel zu frühes Ende fand, ging es Montagfrüh im stark verregneten Wetter wieder mit dem Auto ins Büro. Auf der Fahrt schaltete ich die Scheibenwischer ein, und bemerkte daraufhin merkwürdige Streifen, wie kleine Rinnsale, die sich großzügig über die komplette Frontscheibe zogen, von oben nach unten, so als wäre dort irgendeine Flüssigkeit entlanggelaufen und dann festgefroren. Tatsächlich dachte ich an Frost und so beachtete ich die Streifen zuerst nicht weiter.

Nach etwa zehn Minuten, obwohl das Auto längst aufgeheizt war, waren die Streifen weiterhin da. Weder der kräftige Regen noch die Scheibenwischer änderten etwas daran. Ich schaltete die Scheibenwaschanlage ein, aber auch das Scheibenwischwasser konnte den Streifen nichts anhaben. Auf der Fahrt ins Büro irritierten mich die hässlichen Streifen immer mehr. Bei Gegenlicht konnte man in der Dunkelheit durch sie kaum noch etwas sehen, und jedesmal wenn der Scheibenwischer darüber wischte, sah man, dass das Regenwasser an diesen Streifen irgendwie anders haftete. Wenn der Scheibenwischer sich nicht bewegte, waren die Streifen aber kaum sichtbar.

silvesterstreifen

Auch der morgendliche Tau bildete sich an den Streifen nicht, bei trockenem Wetter waren sie dagegen erst gar nicht zu sehen. Das war alles sehr mysteriös für mich. Mit dem Finger ließen sich die Streifen auch mit Kraft nicht wegreiben und als ich ihnen dann mit Glasreiniger zuleibe rückte, änderte das irgendwie auch nichts. Kurz vor Jahreswechsel war alles noch in Ordnung gewesen, daher fragte ich mich, was seitdem passiert sein mochte. Nach vier Tagen beunruhigten mich die Streifen schon sehr, die teure Scheibe war gerade erst vor ein paar Monaten ausgetauscht worden, und ich malte mir bereits einen Besuch beim Autoglasspezialisten aus.

Ich recherchierte mit einigen generischen Suchbegriffen mangels Detailwissen nach der Ursache des Problems. Es dauerte nicht lange, da fand ich wenige ältere Beiträge in Autoforen, in denen von genau denselben merkwürdigen Streifen die Rede ist, die bei allen Betroffenen plötzlich nach Silvester aufgetreten waren. Ich wurde hellhörig, denn genau das ist bei mir der Fall. Den Beiträgen nach scheint es irgendetwas mit regnerischem oder nebligem Wetter und mit Schwarzpulver zu tun zu haben. Offenbar betrifft es Autoscheiben und Dachfenster an Häusern. Einer behauptet, es handle sich um Verätzungen auf der Scheibe, und jemand anderes stellt fest, dass es vorkommen kann, dass mehrere Leute in einem Gebiet betroffen sind, in dem viele Feuerwerkskörper gezündet wurden.

Ein kurzer Blick heute morgen auf die Tautropfen auf dem Auto meines Nachbarn bestätigte diesen Verdacht, denn die gleichen krakeligen Streifen waren auch dort klar zu sehen. Der Konsens in den Autoforen jedenfalls ist, dass so ziemlich alle üblichen Reinigungsmittel und sogar Autowaschstraßen versagen, aber dass Ceranfeldreiniger funktioniert. So kaufte ich mir eine kleine Flasche von dem Zeug und machte sogleich den Versuch. Es scheint tatsächlich funktioniert zu haben, beim nächsten Regen kann ich es dann mit Bestimmtheit sagen. Immerhin bin ich nun wieder um eine kleine Autoerfahrung reicher.

Ich wünsche allen Mitlesern und auch den Nichtmitlesern ein frohes neues Jahr! Pünktlich zu Beginn des natürlich noch viel erfolgreicheren Jahres 2012 habe ich eine wunder-wunderbare Entdeckung machen können. Hätte ich nicht noch einen entsetzlichen Kater von der Silvesterfeier letzte Nacht, wer weiß ob ich nicht vor Freude an die Decke gesprungen und mir den Kopf angehauen hätte. Wohl dem der einen Kater hat.

Im Juni 2011 erwähnte ich in einem Artikel, dass ich die Filmmusik von Hans Posegga als MP3-Download erspähen und erwerben konnte und davon mehr als begeistert war. Nun habe ich bei Youtube etwas entdeckt, das dies sogar noch um Längen übertreffen kann: Dort hat jemand vor kurzem die komplette ZDF-Fassung von Nosferatu hochgeladen – den ganzen Film einschließlich Filmansage, mit der Posegga-Filmmusik, auf die ich so viel Wert lege. Die Spieldauer beträgt 95:14 min, wovon der Film aber nur 93:48 min einnimmt. Soweit ich das bisher beurteilen kann, fehlt nichts.

Link: ZDF-Fassung von Nosferatu auf YouTube (Leider inzwischen offline)

Da komplette Filme bei Youtube vermutlich nicht allzu gerne gesehen werden, und Copyright-Verstöße erst recht nicht, habe ich mir die Freiheit genommen, das Video bereits herunterzuladen. Den Film besitze ich schließlich als Steelbook und die Filmmusik habe ich auch gekauft, also ist mein Unrechtsempfinden in der Hinsicht nicht besonders groß. Jedem Fan empfehle ich dasselbe. Vielleicht irre ich mich aber und der Film bleibt uns auf Youtube lange erhalten, was ich mir sehr wünschen würde. Soviel Kultur darf ruhig sein.

Eine jahrelange Suche hat schließlich ein Ende. Dem Uploader danke ich sehr für dieses seltene filmische Kleinod. Ein DVD-Release der ZDF-Version befürworte ich weiterhin, aber der VHS-Rip des Uploaders ist von dermaßen guter Qualität, dass ich in jeder Hinsicht zufrieden bin. Lediglich die englischen Untertitel, die er wohl nachträglich eingefügt hat, stören ein wenig, aber darüber sehe ich gerne hinweg.

Egal was in den kommenden zwölf Monaten an Misserfolgen auf mich zukommt (bzw. mir an Erfolgen verweigert wird ;-) ) diese Entdeckung rettet mir pauschal das ganze Jahr. So, und jetzt hau ich mich vielleicht nochmal aufs Ohr, den Restalkohol abbauen.

Update vom 24.09.2014: Ein Leser hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Film mittlerweile bei YouTube gelöscht wurde. Manchmal macht es mich wirklich traurig zu sehen, wie kurzlebig selbst solche wertvollen Raritäten im Internet sind. Zum Glück hatte ich es schon damals geahnt und daher vorgesorgt.

Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen, habt euch viele gute Vorsätze gemacht und ordentlich zum Jahreswechsel gefeiert. Das alte Jahr wollte ich eigentlich mit einem kleinen Kommentar zur Sitcom „Seinfeld“ abschließen, aber damit bin ich nicht rechtzeitig fertig geworden. Nun muss ich das (hoffentlich viel erfolgreichere) Jahr 2011 mit einem Serienkommentar einleiten.

Wie bereits gesagt, habe ich wieder mal eine US-amerikanische Mammut-Sitcom überlebt, die sich über neun Staffeln erstreckt. Die Serie heißt genauso wie die Hauptfigur, die wiederum genauso wie der Schauspieler heißt: „Seinfeld“. Jerry Seinfeld ist ein amerikanischer Standup-Comedian und hierzulande am bekanntesten für seine Sitcom. Sie lief von 1990 bis 1998, jedoch gab es 1989 schon eine Quasi-Pilotfolge namens „The Seinfeld Chronicles„.

In „Seinfeld“ geht es um den Komiker Jerry Seinfeld, seine Freunde … und um nichts. Jedenfalls wird das in der Serie über die fiktive Serie-in-der-Serie „Jerry“ behauptet, in der es nur um Jerry Seinfeld und seine Freunde geht. Die „Seinfeld“-Clique besteht neben Jerry außerdem aus seiner Ex-Freundin Elaine, seinem faulen besten Freund George, und seinem Nachbarn Kramer. Jede Folge beschreibt diverse Probleme, die die vier Freunde miteinander, nebeneinander oder ohne einander haben. Seinfeld versucht als Komiker erfolgreich zu werden und will eine eigene Fernsehshow mit George auf die Beine stellen. George will nur möglichst wenig arbeiten und regt sich ständig über alles auf. Elaine sucht den Mann fürs Leben und einen Job, der zu ihr passt. Der arbeitslose Kramer dagegen sucht überhaupt nichts, der hat schon alles was er braucht – bei Jerry.

Soviel zur Theorie. In der Praxis muss ich gestehen, war ich anfangs stark überrascht, dass diese Serie bei IMDb tatsächlich 9,4 Punkte erhält. Ich hatte große Schwierigkeiten, an der Serie etwas witziges zu finden, und ich musste mich wundern, worüber das Tonband-Gelächter sich jedesmal so köstlich amüsierte. Zum Glück wurde die Serie irgendwann ab der vierten oder fünften Staffel tatsächlich viel besser. Ab der siebten Staffel war ich dann wirklich begeistert. Das m.M.n. beste an der Serie ist Cosmo Kramer: der abgedrehte Nachbar, gespielt von Michael Richards, der meint bei Jerry zu wohnen, und in jeder Folge die verrücktesten Weisheiten und Macken offenbart. Wenn seine Mimik mal nicht reicht um eine Situation witzig zu machen, dann spätestens wenn er unbeholfen irgendwo dagegenrennt oder drüberstolpert.

Die Charaktere der Serie leben in einer beziehungstechnisch sehr sehr schnelllebigen Welt. Es gibt selten eine Folge, wo nicht alle vier New Yorker Chaoten mit jeweils einem anderen Partner liiert sind. Auch die eher hoffnungslosen Figuren George und Kramer können sich eigentlich nie über mangelnde weibliche Zuwendung beschweren. Auch wenn das an der Glaubwürdigkeit manchmal nagt (und die Serie einen ziemlich schwachen Start hingelegt hat) betrachte ich „Seinfeld“ im Rückblick doch als solide komische (bzw. wegen Kramer: cosmische) Unterhaltung.

So, und welche Serie schau ich mir als nächstes an?