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Kürzlich auf dem Parkplatz einer großen Supermarktkette fuhr jemand beim Rückwärtsausparken versehentlich gegen meine Beifahrertür, die blöderweise gerade seine Parklücke passierte. Ich mache der Person gar keinen Vorwurf. Kann passieren, verstehe ich gerade als Scirocco-Fahrer, der selbst eine äußerst bescheidene Sicht nach hinten hat, um es höflich auszudrücken. Manchmal wäre ich ohne den Piepser im Rückwärtsgang ein bisschen hilflos. Trotzdem kann so ein Parkrempler ziemlich auf die Nerven gehen, vor allem weil man ja sonst noch nicht genug andere Probleme hat.

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Interessanterweise beschäftigte mich erst einige Tage zuvor die Frage, was denn im Schadensfall eigentlich genau zu tun wäre, um auf der sicheren Seite zu sein. Ich musste mir eingestehen, dass ich zwar in der Lage war, eine Kfz-Versicherung abzuschließen und ein Auto anzumelden, aber den korrekten Ablauf bei einem Unfall trotzdem nicht so richtig kannte. Daher beschloss ich, das mal bei Gelegenheit genauer zu recherchieren. Irgendwie war mir da noch nicht klar, dass der erste Blechschaden es etwas eiliger hatte als ich.

Man sah sich den Schaden gemeinsam an, ich schrieb mir Kennzeichen und das Fahrzeug auf, ließ mir Versicherung, Name und Telefonnummer geben. Ich war der Meinung, dass das schon reichen würde. Über die Schuldfrage waren wir uns ja offenbar einig, und eine gefühlte Ewigkeit auf die Polizei zu warten wollte ich uns eigentlich ersparen, zumal niemand gerne mit der Polizei redet. Reicht aber eigentlich nicht. In meinem Fall hatte ich mit meiner Naivität Glück, weil alles total unstrittig und der Unfallverursacher ein ehrlicher Mensch ist, der nicht versucht hat, mir eine Mitschuld zu geben. Man sollte aber nicht den Fehler machen, zu glauben, dass der gegnerischen Versicherung sofort das Geld aus der Tasche fällt, sobald man dort den Schaden meldet, was man auf jeden Fall möglichst früh tun sollte.

Was hätte ich besser machen müssen? Nun, im Zweifelsfall die Polizei rufen, dann kann man schon nichts falsch machen. Kann natürlich auch sein, dass die Polizei wegen eines kleinen Blechschadens gar nicht erst auftaucht. Dann auf jeden Fall direkt am Unfallort Fotos des eigenen Schadens und auch des Schadens des Unfallgegners machen. Die vollständige Anschrift des Verursachers geben lassen, nicht nur den Namen; außerdem die Nummer der Versicherungspolice, nicht nur den Namen des Versicherers. Zeugen suchen und deren Namen und Adressen notieren. Die Versicherung könnte sonst leicht die Zahlung verweigern, ganz besonders wenn deren Versicherungsnehmer plötzlich ein ganz anderes Bild des Unfalls hat, und dann sind Beweise und Zeugen wichtig.

Die vielen Telefonate mit der Versicherung, mit dem Unfallgegner, die Dauerbesuche in der Werkstatt und das Ausfüllen der Schadensmeldung nebst Unfallskizze und -hergang sind auch kein Spaß. Da gehen wirklich viele Stunden der eigenen Freizeit drauf. Insofern ist es nur umso fairer, dass mir jetzt tatsächlich eine neue Beifahrertür bezahlt wird. Dann habe ich sozusagen wieder 5% eines Neuwagens. Insgesamt fast 2100 Euro für die ganze Aktion laut Gutachten. Zu Anfang glaubte ich wirklich noch, dass das Ausbeulen sicher keine 400 Euro kosten wird. Ich sollte mich mit dem Gedanken vertraut machen, dass es an einem Auto keine günstigen Reparaturen gibt, nur teure und echt teure.

Achtet darauf, dass in eurem Fahrzeugschein immer die aktuelle Adresse eingetragen ist, sonst gibt das wahrscheinlich eine Strafe bei einer Polizeikontrolle. Fahrzeugschein ändern lassen kostet hier fast zwölf Euro. Wer weiß ob da die Strafe nicht sogar noch geringer gewesen wäre. Wieso muss die blöde Adresse denn bitte auch noch im Fahrzeugschein stehen, die hat doch mit dem Auto nichts zu tun? Als würde es nicht reichen, dass ich ein eindeutiges Kennzeichen am Auto habe und die Adresse auf dem Personalausweis steht, und es ist ätzend genug, den immer auf dem Laufenden zu halten.