Wenn ich eine TV-Serie aus meiner Kindheit nennen müsste, die mir am stärksten in Erinnerung geblieben ist, dann wäre das „Knight Rider“ – die Serie mit David Hasselhoff und dem Wunderauto KITT, die gemeinsam für Recht und Ordnung kämpften.
Es muss so um 1989 gewesen sein, als ich das erste Mal Knight Rider im Fernsehen sah, ich war gerade vier oder fünf Jahre alt. Die Serie lief immer dienstagsabends zur Prime Time um 19:15 Uhr auf RTLplus, direkt nach der Uhrmusik und Karlchen mit Hans Meiser. Ich weiß noch wie ich ungeduldig die Minuten auf der Uhr gezählt hab, weil ich wusste wie die Zeiger stehen mussten. Und wenn dann endlich die Titelmusik ertönte, da war ich Feuer und Flamme. Das war meine Serie.
Kaum ein Jahr später habe ich in einem Laden die EUROPA-Hörspielkassetten von Knight Rider gesehen. Noch an Ort und Stelle habe ich meinen Vater genötigt, mir die erste Folge zu kaufen – „Wie alles begann“. Wahrscheinlich hat die Kassette kaum 15 DM gekostet – und ich hab sie bekommen. Von da an konnte ich die Abenteuer von Michael Knight auch auf meinem Kassettenrekorder verfolgen. Bestimmt hunderte Male hab ich mir das Zeug angehört. Es kamen noch einige weitere Kassetten dazu, z.B. „Blindes Vertrauen“ irgendwann Ostern 1990 oder 1991, aber die Sammlung war weit davon entfernt jemals komplett zu werden, immerhin gibt es 26 davon.
Mein Vater hielt die Serie für Schwachsinn, was ich heute sogar irgendwie nachvollziehen kann, aber er fand es toll, wie sehr mich das alles begeistert hat. Würde ich die Serie nicht heute auch noch aus den Augen eines Kindes sehen, wer weiß ob ich daran Gefallen finden könnte. Nur noch ein paar Jahre und ich bin in dem Alter, in dem mein Vater war, als er mir die „Knight Rider“-Kassetten kaufen musste. Mit einer gehörigen Portion Sentimentalität denke ich an diese Zeit zurück, und oft wünsche ich mir, ich könnte nur für einen Tag die Zeit zurückdrehen – als jeder einzelne Fernsehabend noch ein spannendes Familienerlebnis war und es noch gute Sender gab.
Um nicht völlig abzuschweifen möchte ich hier meine beiden neuesten Nostalgie-Errungenschaften vorstellen. Zum einen der Original-Soundtrack zur TV-Serie: „The Stu Phillips Scores – Knight Rider„, von Stu Phillips und Glen A. Larson. Die CD enthält 40 Kompositionen, die in der Serie Verwendung fanden. Darunter die Titelmusik (besser abgemischt als die TV-Version), die Endmusik, und viele Begleitstücke für alle möglichen Stimmungen.
Schließlich noch eine ganz besondere Rarität, auf die ich lange gewartet habe. Das Album heißt „Hörspielmusik – Das Beste von Jan-Friedrich Conrad“ (von Jan-Friedrich Conrad) und beinhaltet die EUROPA-Hörspielsoundtracks zu „Die drei ???“, „Das A-Team“, „Airwolf“, „Knight Rider“ und „Nightmare on Elm Street“. Dieses Werk habe ich mir im Prinzip nur gekauft, weil ich an die Songs von den „Knight Rider“-Kassetten kommen wollte, also knapp 10 von 31 Tracks auf der CD. Es fehlen leider einige Stücke, aber dafür ist der Preis mehr als fair. Das Album ist ein wahrer Genuss für jeden EUROPA-Hörspiel-Nostalgiker. Beide Soundtracks kann ich Fans nur ans Herz legen. Wer weiß wie lange man noch Gelegenheit hat.