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Da man im Jahre 2011 leider immer noch nicht alles mit PDF-Dateien und E-Mail oder USB-Sticks lösen kann, musste ich mir jetzt doch mal einen eigenen Drucker beschaffen. So muss ich vor den etlichen Behördengängen nicht ständig andere Leute nerven, wenn ich mal wieder ein Formular ausdrucken muss. Da ich im letzten Jahrzehnt am laufenden Band schlechte Erfahrungen mit Tintenstrahldruckern gemacht habe, sollte es diesmal ein Farb-Laserdrucker werden, die mittlerweile schon recht erschwinglich sind. Wenn der Drucker nur vier Jahre hält, hat sich die Investition schon gelohnt.

Bei meinem Lieblings-Hardwareversandhaus habe ich mir schließlich ein nettes Samsung-Modell bestellt. Es wird nicht der beste Drucker sein, aber er erfüllt meine kurzfristigen Ansprüche. Beim Bestellvorgang wurden mir einige Zusatzleistungen für einen geringen Aufpreis angeboten, so unter anderem ein Sofortaustausch-Service im Falle eines Defekts, für wahlweise sechs oder zwölf Monate für bis zu 12 Euro.

Mit dem Gedanken das Geld noch draufzulegen, habe ich tatsächlich kurz gespielt, bis ich mir das Kleingedruckte durchgelesen habe.

Auf dem Screenshot wird das nicht so sonderlich gut rauskommen. Zur Sicherheit hier noch einmal der Wortlaut:

Bei Auswahl dieser Option erhalten Sie innerhalb der ersten 12 Monate ab Kaufdatum einen sofortigen Austausch für Ihr defektes Produkt. Hiervon ausgenommen sind Drucker, Monitore, Notebooks, Komplettsysteme, Software, Verbrauchsmaterial und mechanische Beschädigungen.

Auch die dritte Zusatzleistung ist äußerst amüsant. Für knapp 4 Euro bekomme ich hier eine Sofortversand-Garantie mit einigen Einschränkungen:

Bei Auswahl dieser Option wird die Bestellung garantiert noch heute an die Spedition übergeben. Dieser Service ist nur bei vollständig ab Lager lieferbaren Versandbestellungen möglich, die bis spätestens 14 Uhr eingereicht werden. Nicht möglich bei Zahlungsart Vorkasse.

Den Bestellvorgang eingeleitet habe ich etwa um 14:10 Uhr. Es wäre also vom System nicht besonders viel verlangt gewesen, die Uhrzeit kurz zu überprüfen, bevor es mir diese Option anbot. Dass ich zusätzlich ebenfalls per Vorkasse zahle, kann das System beim Anzeigen des Warenkorbs noch nicht wissen, daher lasse ich das der Fairness halber nochmal gelten.

Man will mir hier also Zusatzleistungen im Gesamtwert von knapp 21 Euro anbieten (die ich wirklich auswählen kann), ohne zu prüfen ob meine Bestellung dafür in Frage kommt. Na da hätten die Knauserer ja wenigstens noch ein 10m WLAN-Kabel dazulegen können. Ich muss wohl davon ausgehen, dass man in diesem Laden darauf spekuliert, dass es genug Dumme gibt, die fleißig alles anklicken und zahlen, auch wenn es dafür keine Gegenleistung gibt. Allerdings hoffe ich doch schwer (getestet habe ich es nicht), dass mich das System noch vor Ende der Bestellung darauf aufmerksam gemacht hätte.

Heute habe ich ein paar Tipps/Tweaks für meinen favorisierten Videoplayer im Angebot. Der freie KMPlayer eignet sich meiner Erfahrung nach am besten für hochauflösende (1080p-)Videos und schlägt auch den beliebten VLC Player bei der Kompatibilität. Zu oft habe ich den VLC Player bei Dateien versagen gesehen, die der KMPlayer ohne Schwierigkeiten abgespielt hat. Zu Unrecht ist der KMPlayer eher unbekannt, da er sehr leistungsfähig ist, eine beeindruckende Funktionsvielfalt bietet und eine ansehnliche GUI hat. Kürzlich habe ich im Forum zum KMPlayer nach Lösungen für zwei Makel gesucht, die mich schon länger gestört haben. Ich glaube es schadet nicht, wenn ich die Ergebnisse meiner Suche hier zusammenfasse.

Mein erster Tipp gilt all denen, die beispielsweise 720p-Videos im KMPlayer auf Vollbild strecken (mit einer entsprechend größeren Desktopauflösung) und sich wundern, warum man plötzlich im Bild abknickende Kanten und Streifen an Konturen sieht. Die ausgefransten Kanten sind nicht zu sehen, wenn man das Video in Originalgröße betrachtet. Das Problem ist der voreingestellte Video-Renderer. „VMR7 mit Fenster“ und „VMR9 mit Fenster“ erzeugen diese hässlichen Artefakte beim Strecken. Ein Wechsel auf einen anderen Renderer, z.B. die Entsprechungen „VMR7 renderlos (HQ-Untertitel)“ und „VMR9 renderlos (HQ-Untertitel)“, behebt das Problem und verbessert das Filmerlebnis erheblich.

Erreichbar ist das Menü über einen Rechtsklick ins Bild -> Video (erweitert) -> Video-Renderer.

Der zweite Tipp bezieht sich auf zwei Probleme im Zusammenhang mit Videodateien mit mehreren Tonspuren: Bei bestimmten Videodateien kann es beim Wechseln der Tonspur zu einem stark verzerrten Bild kommen, auf dem nichts mehr erkennbar ist. Ungefähr so wie wenn man einen analogen verschlüsselten Fernsehsender ohne den benötigten Decoder betrachten wollte. Ein Wechsel zurück zur alten Tonspur ändert dann auch nichts mehr. Der KMPlayer muss neu gestartet werden. Das Problem ist mit derselben Videodatei jederzeit reproduzierbar und führt dazu, dass sich die Datei nur mit der voreingestellten Tonspur betrachten lässt. Auch kommt es manchmal vor, dass ein Video sich nicht weiter abspielen lässt, wenn die Tonspur gewechselt wird. Hier muss der Player ebenfalls neu gestartet werden.

Eine simple Einstellung korrigiert beide Erscheinungen: Rechtsklick ins Bild -> Optionen -> Einstellungen -> Video-Verarbeitung -> Tab „Allgemein“ -> KMP Video-Transform-Filter -> Bedingung: „Immer verwenden (wärmstens empfohlen)“.

Anschließend sollten die Bildfehler verschwinden und auch der Wechsel der Tonspur sollte schneller gehen. Bei beiden Einstellungen frage ich mich, wieso sie nach der Installation nicht voreingestellt sind. Insbesondere bei der letzten, die doch schon vom Entwickler „wärmstens empfohlen“ wird. Ich kann nur Kompatibilitätsgründe dahinter vermuten.

Wann immer man sich bei Youtube ein Video ansieht, empfiehlt ein ausgeklügelter Algorithmus in der Seitenleiste rechts themenverwandte Videos. Das ist wirklich sehr nützlich, vor allem dann, wenn es zu einem Video mehrere Teile gibt, die man hintereinander anschauen sollte. So braucht man in den wirklich seltensten Fällen die Suchfunktion. Man kann sich wunderbar von Video zu Video klicken. So ein Algorithmus muss aus vielen einzelnen Faktoren berechnen, welche Videos denn eigentlich für einen Vorschlag in Frage kommen, schließlich will ich nichts über Rennwagen sehen, wenn ich gerade Tieraufnahmen von Eisbären betrachte. Wichtig sind Faktoren, anhand derer man eine Themenverwandtschaft feststellen kann.

Welche Faktoren würden hier Sinn ergeben? Erstens könnte Youtube schauen, ob es Videos mit möglichst vielen gleichen Tags oder zumindest themenverwandten Tags gibt. Zweitens könnte man prüfen, ob es in der Beschreibung Ähnlichkeiten gibt, bestimmte Stichwörter könnte man herauspicken und eine Übereinstimmung feststellen. Drittens und ebenfalls naheliegend ist das Vergleichen der Titel der Videos. Möglicherweise gibts ja zu diesem Video mehrere Teile, die man im System gruppieren sollte. Viertens wäre es außerdem logisch, nachzuschauen, ob derselbe Uploader vielleicht noch andere Videos hochgeladen hat, die dasselbe Thema haben. Soll ja in der Tat recht häufig vorkommen.

Ein Beispiel: Wenn ich mir also ein Video über Basketball anschaue, das „Basketball-Crap 2008“ heißt, es in der Beschreibung um Basketball und Crap geht, und auch die Tags alle irgendwas mit Basketball und Crap zu tun haben, dann wäre es doch eigentlich nur sinnvoll, wenn Youtube mir daneben andere Basketball-Videos empfiehlt, im Idealfall z.B. ganz oben auch die Videos „Basketball-Crap 2009“ und „Basketball-Crap 2010“ vom Youtube-Benutzer „basketballheinz0815“.

Geht Youtube so vor? Irgendwie nicht so wirklich. Youtube geht nämlich als allererstes danach, ob das Video viele Aufrufe hat. Wie wir alle wissen, ist natürlich allein die Zahl der Clicks ein brauchbares Maß für die Qualität eines Videos. Folglich muss ein Video mit sehr wenigen Aufrufen ziemlich scheiße sein, und so behandelt Youtube das Video auch: Es wird nämlich erst gar nicht empfohlen. Solange ein Video nicht beliebt genug ist, ist dem System völlig egal, ob die Tags, die Beschreibung und sogar der Titel weitestgehend identisch sind.

So verwundert es also nicht, dass ich bei jedem der inzwischen zehn hochgeladenen Videos über alte Songs der Gruppe „Gigas“ daneben meistens kein einziges anderes Gigas-Video empfohlen bekomme. Empfohlen werden mir Videos über Leguane, Final Fantasy, MegaMan Battle Network, Digimon, Resident Evil und viele weitere lustige Dinge, die weder was mit Gigas, noch mit Trance, noch überhaupt irgendwas mit Musik zu tun haben. Die Tags sind zu 99% identisch, die Beschreibung ist zu 99% identisch, der Titel ist zur Hälfte der gleiche. Wieso zeigt Youtube mir diese Videos nicht in der Seitenleiste an, obwohl sie ganz offensichtlich dazugehören? Wieso meint Youtube, mir irgendeinen Müll empfehlen zu dürfen, nur weil dieser Müll beliebter ist als die wirklich passenden Videos?

Bei der Suchfunktion derselbe Mist. Videos mit wenigen Clicks werden extrem stiefmütterlich behandelt und vom System so lange wie möglich versteckt. Sucht man nach „Gigas“ und „Trance“, bekommt man alle Ergebnisse, die mit „Giga“ (ohne S) und „Trance“ zu tun haben. Erst das neunte(!) Suchergebnis beinhaltet überhaupt beide Suchbegriffe. Ist nicht das wichtigste Kriterium für einen Treffer, dass die gesuchten Begriffe im Zusammenhang mit dem Video genannt werden? Nicht bei Youtube!

Eigentlich wollte ich heute einen kurzen Artikel über ein von mir favorisiertes Programm schreiben, aber nachdem ich mir die deutschen Texte der Webseite durchgelesen habe, überkam mich ein spontaner Brechreiz, ausgelöst durch minderwertige Rechtschreibung. Ich möchte keine Namen nennen, da das Problem dort wirklich so zahlreich vertreten ist, dass ich alle Hoffnung aufgegeben habe. Der Autor dieser deutschen Texte möge bitte erst einmal Deutsch lernen, bevor er anfängt Texte in dieser Sprache zu veröffentlichen.

Einigen Zuschriften und Kommentaren aus dem Freundeskreis nach zu urteilen, gibt es scheinbar Verwirrung was das sogenannte Deppenleerzeichen betrifft, die ich hiermit aus der Welt schaffen möchte. Ich bin nicht Bastian Sick und ich reite auch auf der deutschen Sprache bei weitem nicht so elitär herum wie er, aber es gibt doch einige Dinge, die mir tatsächlich furchtbaren Augenkrebs verpassen. Sprachen unterliegen ja bekanntlich einem ständigen Wandel, hauptsächlich weil der Duden irgendwann einknickt, wenn z.B. Millionen Deutsche das Wort „Spontaneität“ nicht richtig schreiben können (Tatsache!). Dadurch wird dann eben das theoretisch falsche „Spontanität“ nachträglich als zulässig definiert, damit es nicht aussieht als liefen in Deutschland nur Analphabeten herum. Case closed.

Um zum Deppenleerzeichen zurückzukommen, möchte ich ein Beispiel anbringen: „I left my car keys on the kitchen table.“ – Ein englischer Satz mit den beiden Substantiven „car keys“ und „kitchen table„. Im Englischen ist das so. Das schreibt man so. „carkeys“ und „kitchentable“ würde zwar verstanden werden, sieht aber scheiße aus und ist vermutlich falsch, ich weiß es aber nicht genau. Was ich allerdings genau weiß, ist, dass deutsche Wörter exakt so gebildet werden. Bei uns funktioniert das eben so. Bei uns heißen diese Dinge „Autoschlüssel“ und „Küchentisch„, nicht aber „Auto Schlüssel“ und „Küchen Tisch„. Kommt damit klar.

Es gibt keine „Premium Netzwerke„, keine „Hardware Anforderungen„, keine „Online Zeiten„, keine „Savegame Funktion“ und schon gar keinen „Internet Anbieter„. Alle diese Dinge schreibt man entweder zusammen, oder – falls es keine so starke Bindung zwischen den einzelnen Wörtern gibt (lies: es dämlich aussieht) – zumindest mit einem Bindestrich. Auch wenn das resultierende Wort viel zu lang wäre, würde ich wohl einen Bindestrich einsetzen. „Premium-Netzwerke“ würde ich beispielsweise schreiben und dafür „Hardwareanforderungen„, aber keinesfalls irgendeines davon getrennt. Das kann nicht so schwer zu verstehen sein.

Gegen einen Wandel der Sprache hab ich ja nichts einzuwenden, aber doch bitte nicht so dämlich. An manchen Stellen sollte man doch zumindest versuchen, sich der Sprache anzupassen, bevor man die Sprache zugunsten der eigenen Dummheit anpasst. Es gibt so einige Webseiten, da wimmelt es nur so von Deppenleerzeichen, entweder weil dort das Durchschnittsalter der Besucher etwa bei 14, oder der durchschnittliche IQ bei unter 70 liegt. Nennt mich Weltverbesserer, aber ich finds zum Kotzen. Schreib dich nicht ab, lern lesen und schreiben.