Not so monthly rant: Steam’ing pile of shit

Steam ist der allerletzte Dreck. Ich bin echt sauer! So lasse ich mich als Kunde nicht behandeln. Ich fühle mich betrogen, und ich hasse Valve und seine Distributionsplatform dafür. Es geht nicht um viel Geld. Es geht um 21,19 EUR, und es geht ums Prinzip. Steam hat mein Geld entwertet, zweimal hintereinander, und der verdammte Mistladen ist nicht bereit, mir dafür auch nur im Geringsten entgegenzukommen. Schon vor Monaten veröffentlichte ich einen Artikel, ich dem ich meine Meinung über die gefürchteten Steam-Rabatte (80%!) äußerte, und dass sich dabei so mancher wahrscheinlich schon fest in den Hintern beißen musste, wenn er zuvor versehentlich den (SEHR viel) höheren Preis bezahlt hat. Am liebsten würde ich Gabe Newell jetzt dafür in die Fresse hauen. Für 21,19 EUR. Für zwei verpasste Rabatte in vier Tagen.

Vergangenen Donnerstag wollte ich für mich und einen Freund ein neues Spiel kaufen, das die Tage auf dem IT-Newsportal Golem beworben wurde. 18,99 EUR sollte die Einzel-Lizenz kosten. Die Alternative war ein vergünstigtes 4er-Pack – weil es eben ein Vierspieler-Coop-Spiel ist. Für vier Exemplare gab es aber keinen Bedarf, die wäre ich wahrscheinlich auch nicht mehr losgeworden, also beschloss ich zähneknirschend zwei einzelne Spiele zum vollen Preis zu kaufen. Das wäre ja alles noch in Ordnung gewesen.

Mein Exemplar hatte ich bereits am Donnerstag bezahlt, um es wenigstens ein paar Minuten zum Testen anzuspielen. Am Samstag wollte ich dann das zweite Spiel als Geschenk dazukaufen. Zunächst ungläubig betrachtete ich den nagelneuen „2er-Pack“-Kaufen-Button, der sich mir da plötzlich aufdrängte. Mein Hirn musste kurz aus dem Standby hochfahren. „Ihr seid doch echt ein paar blöde Schweine„, entfuhr es mir in einem kurzzeitigen Anflug von Zorn. Das 2er-Pack gab es zum vergünstigten Preis von 27,99 EUR. Das war genau jenes 2er-Pack, das ich gerade mal zwei Tage zuvor vergeblich gesucht hatte. Ich hätte mir damit 10 Euro sparen können. Für ein 2er-Pack gab es nun aber gar keinen Bedarf mehr, also kaufte ich (diesmal noch viel intensiver zähneknirschend) das fehlende zweite Spiel als Geschenk. Das wäre ja alles noch fast in Ordnung gewesen.

Announcement – Valve 31 Aug. 2014
Today’s Deal: Save 40% on [Spielname]!*
Look for the deals each day on the front page of Steam. Or follow us on twitter or Facebook for instant notifications wherever you are!
*Offer ends Tuesday at 10AM Pacific Time

Gestern begrüßte mich Steam beim Starten mit dieser Meldung, die an Hohn kaum noch zu überbieten ist: 40% Rabatt für GENAU DIESES SCHEIß SPIEL. Genau HIER, genau JETZT, und natürlich nur noch für 24 Stunden. Besagtes 2er-Pack kostete jetzt nur noch 16,79 EUR – das ist WENIGER als ich für eine EINZELNE Lizenz bezahlen musste. Ich hab ZWEI davon kaufen müssen! Boah, Steam! Das war absolut nicht mehr in Ordnung! DAS war eine Frechheit bislang unentdeckten Ausmaßes. Meine geballte Faust fuchtelte wild vor dem Monitor herum, ich konnte diesen Reflex kaum unterdrücken. Ich fühle mich betrogen. Ich fühle mich abgezockt. Ich fühle mich ernsthaft um 21,19 EUR bestohlen. Soviel Pech in nur vier Tagen bin ich nicht bereit kommentarlos zu akzeptieren.

Der Freund, mit dem ich das Spiel zusammen gekauft hatte, bat mich darum, doch unbedingt ein Ticket beim Steam Support aufzumachen. Er glaubte zwar genausowenig wie ich daran, dass meine Probleme dort jemanden interessieren würden, aber ich sollte es wenigstens versuchen und meinen Fall schildern. Das Ergebnis war noch schlimmer als erwartet: Keine hohlen Textbausteine, kein geheucheltes Verständnis, nur der wortkarge Hinweis darauf, dass es keine teilweisen Rückerstattungen gibt, keine Umwandlungen in Packs, keine Kulanz, rein gar nichts. Ich bin von Steam also einfach nur dreist übers Ohr gehauen worden.

Vielen Dank für Ihre Nachricht an das Steam Support Team.

Unser Zahlungssystem ist automatisiert, und wir können leider keine teilweisen Rückerstattungen oder Gutschriften für den Differenzbetrag ausstellen.

bitchplease

Fuck you, Steam! Ihr könnt mich mal so richtig. Ich weiß gar nicht, wie ich soviel Wut über eure affige Preispolitik kanalisieren soll. Das wird mir eine Lehre sein, bei diesem Scheißverein nochmal einen dämlichen Download zu kaufen. Bei einer Retail-Version aus dem Handel bliebe mir immerhin noch ein (geringer) Mehrwert in Form der Schachtel und des Datenträgers, aber diese Möglichkeit hatte ich in diesem Fall ja nicht. Ein zweites Mal falle ich auf diese Abzockmaschinerie nicht mehr rein. Vielleicht schaue ich mich dann einfach gleich bei Piratebay um – die haben das ganze Jahr über Rabatt, und ich muss mir nicht mehr via Popup-Fenster anschauen, wie Steam quasi über Nacht lachend mein Geld verbrennt. Spiele kaufe ich ab heute nur noch für Centbeträge oder gar nicht.

8 Gedanken zu „Not so monthly rant: Steam’ing pile of shit

  1. Ulketulke

    Entweder man kauft bei steam was zum release, weil man dann davon ausgehen kann dass es die ersten 1-2Monate kein sale gibt.
    Oder man wartet aufn Sale ;)
    Problem solved

    Antworten
    1. Vince Beitragsautor

      dass es die ersten 1-2Monate kein sale gibt

      Hier haben die Entwickler es jedenfalls besonders eilig gehabt. Das waren gerade mal 6 Wochen ohne Sale.

      Problem solved

      Richtig, ich habe aus diesem Fehler gelernt. Aber natürlich lässt sich die Situation als Außenstehender nachträglich immer objektiv und rational beurteilen. Als Betroffener ist man da leider nicht ganz so unbeschwert und die Tatsache, dass es mich zweimal in nur vier Tagen erwischt hat, das nimmt einem dann endgültig die nötige Lockerheit. Soviel Pech kann man nur schwer ertragen ohne die Fassung zu verlieren.

      Antworten
  2. Ulketulke

    Ich sag mal die Alternative wäre gar keine Sonderangebote mehr zu machen und damit ist dann auch wieder keinem geholfen.
    Steam entscheidet dass glaube ich btw oft auch unabhängig von den Entwicklern, ich glaub da gabs auch bei ein paar Spielen schonmal Streit zwischen steam und den Entwicklern.

    Antworten
    1. Vince Beitragsautor

      Ja, davon gehe ich jetzt auch eher aus. Ich gebe den Entwicklern keine Schuld, meine Vermutung ist gerade, dass die 40% Rabatt von Steam kommen, und das nachträgliche 2er-Pack kommt vom Entwickler. Und weil beides unabhängig voneinander gestartet wurde, haben sich die beiden Aktionen zeitlich so ungünstig für mich getroffen.

      Dass das 2er-Pack direkt nach meinem Kauf eingeführt wurde, das nervt, aber ich konnte damit leben. Eine Ankündigung wäre jedoch nett gewesen.

      In meinem grenzwertigen Fall hätte ich von Steam aber zumindest soviel Kulanz erwartet, dass ich mein 2er-Pack bekomme, denn für das schlechte Timing kann ich absolut nichts. Die verpasste 40%-Rabattaktion wäre mir dann nicht mehr so wichtig.

      Dass Steam lieber auf den paar Euros sitzenbleibt und symbolisch die Arme verschränkt, das bringt mich dazu, in Zukunft lieber doch kein Geld mehr dort auszugeben, denn im Zweifelsfall bin ich der Depp.

      Antworten
  3. Ulketulke

    Im Prinzip hast du das Problem aber überall und bei allen Einkäufen.
    Nur guckt man im Supermarkt nicht jeden Tag was gerade im Angebot ist und ärgert sich dass man den Kasten Cola letzte Woche für 3€ mehr gekauft hat.
    Oder wenn man sich neue Hardware kauft schaut man im Normalfall nicht alle 1-2 Tage obs billiger geworden ist nach dem Kauf.

    Bei Software sind halt die Rabattaktionen besonders heftig, weil die Kosten eine „Kopie“ herzustellen gegen Null gehen (paar GB traffic).
    Und zusätzlich kriegt man von steam die Sonderangebote noch unter die Nase gerieben.

    Antworten
    1. Vince Beitragsautor

      Ich stimme dir zu, das Problem hat man theoretisch bei jedem Kauf. Aber auf dein Beispiel mit dem Cola-Kasten (oder allgemein Lebensmittel, Haushaltswaren etc.) habe ich in meinem älteren Steam-Sale-Artikel knapp Bezug genommen:

      Den Kasten Cola kauft man sich normalerweise wöchentlich, d.h. früher oder später krieg ich das Sonderangebot, und wenns nur einmal im Halbjahr ist. So werden die Ausgaben über das Jahr fast normiert. Eine spezifische Software kaufe ich genau ein einziges Mal – dann nie wieder.

      Der Kasten Cola ist vielleicht mal 3 Euro billiger. Die Butter ist vielleicht mal 50 Cent billiger. Aber nicht 21 Euro. Prozentual gesehen mag das gar keinen Unterschied machen, aber in absoluten Zahlen schon: Wegen 50 Cent kann ich mich nicht aufregen. Wegen 3 Euro vielleicht ein bisschen. Wenn es zweistellig wird, wird es für mich kritisch. Es fällt schwer, sich nicht auszumalen, was man sich von dem Differenzbetrag alles hätte kaufen können.

      Wenn ich heute Hardware kaufe, muss ich morgen früh keine (kurzzeitigen) 50% Steam-Supersonderangebote fürchten, so dass meine GTX 790 plötzlich 300 Euro billiger wäre. Hardware fällt preislich doch in der Regel langsam und stetig. Das ist viel berechenbarer und macht mir so auch nichts aus. Hardware ist nach Leistungsfähigkeit messbar, und so ist ein Wertverfall auch gut begründbar. Bei Spielesoftware ist das vielleicht nicht ganz so gut vergleichbar, denn deren Qualitätsmerkmale sind vielseitiger.

      Softwarepreise bei Steam sind extrem sprunghaft. Man steigt bei 50 Euro ein. Dann gibts das Angebot für 12 Euro, und dann sinds plötzlich doch wieder 50 Euro, usw.

      Ach was solls. Ich verbuche die 21 Euro unter Lehrgeld.

      Antworten
  4. Ulketulke

    Solange du dieses Jahr noch andere Sachen bei nem Sale kaufst normiert es sich auch ;)
    Bei Küchengeräten, Hardware und Möbeln schwanken die Preise btw noch höher als 20€, bei nem 1000€ komplett PC kann das schonmal um 100€ schwanken wenn beispielsweise ein „doppelt RAM Sale“ oder ähnliches ist.
    Mein Vater wollte ne neue Waschmaschine kaufen, hat noch ein Tag gewartet, am nächsten Tag war sie 70€ teurer.(10-15%)

    Antworten
    1. Vince Beitragsautor

      Jetzt wo du es erwähnst, der Sony-Fernseher, den ich dieses Jahr eigentlich im Auge hatte, war auch von heute auf morgen um 100 Euro teurer geworden. Ich habe mir noch gedacht, dass der Preis sich schon wieder einrenken würde. Vier Wochen lang hab ich vergeblich darauf gewartet, dann habe ich eben doch einen von LG gekauft, der viel günstiger war.

      Nun gut, womöglich schwankt Hardware doch deutlich stärker im Preis als mir das präsent war. Das Angebot um einen Tag zu verpassen, und deswegen keine Waschmaschine gekauft zu haben, ziehe ich im Endeffekt aber sogar meinem Fall vor: Zu glauben, man habe gerade ein super Geschäft gemacht, um schon am nächsten Morgen eines Besseren belehrt zu werden. Sowas hinterlässt nämlich Bissspuren an der Tischkante.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert