6 Gedanken zu „Not so weekly rant: Her mit meinen Daten!

  1. Gerry

    Habe mich in Deinem Beitrag gut wiederfinden können – zwar weniger im Hinblick auf Profildaten, dafür aber umso mehr im Hinblick auf „alles aufheben“.

    Emails, die ich nochmal rauskramen muss um nachzulesen, was man damals mal vereinbart hatte (z.B. im Hinblick auf Nutzungsrechte für meine HP) oder mit denen ich schöne Erinnerungen verbinde, sind auf meinem Rechner nun schon seit 1999 gespeichert. Mit den nunmehr mehreren Tausend Emails in Postein- und ausgang bekommt Thunderbird allerdings mittlerweile einige Probleme und will nach jedem Programmstart erstmal eine Datenzusammenstellung aufbauen).

    SMS werden ebenfalls archiviert, allerdings derzeit noch ausschließlich auf dem Handy. Ich würde die SMS ja gerne auf dem PC speichern, habe allerdings noch keinen Weg hierfür gefunden. Die meinem Handy (LG KE-970 Shine) beiliegende Software erlaubt leider nur den Austausch und Bearbeitung von Telefonbucheinträgen. Emailversand klappt von meinem Handy nicht so recht, sonst hätte ich die Nachrichten ggfs. per Email an mich selbst geschickt.

    Hast Du hierzu vielleicht eine Idee?

    Bisher habe ich es weder privat noch beruflich bereut, alles aufzuheben – im Gegenteil. Gerade im Büro kommt es gerne vor, dass ich eine Stellungnahme zu Themen abgeben muss, welche zuletzt vor vielen Jahren bearbeitet wurden – gut, wenn man dann einfach nochmal kurz in seinen Unterlagen nachschauen kann :-).

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  2. Vince Beitragsautor

    Hallo Gerry,

    danke für deinen Kommentar. In der Tat geht es mir da so wie dir. Es gibt in unserer Firma sogar die Vorgabe, E-Mails schnellstmöglich zu löschen, aber daran halte ich mich nicht, weil ich alles schriftlich und alles nachverfolgbar haben will. Hat sich bislang schon einige Male als sehr nützlich herausgestellt.

    Aber auch privat erwische ich mich manchmal dabei, in alten E-Mail- & SMS-Korrespondenzen zu schmökern, für den gewissen „Hachja“-Effekt, wenn es z.B um alte, längst verblichene Freundschaften geht, oder vergebliche Flirtversuche usw. Für mich hat das denselben Stellenwert wie ein gut gepflegtes Fotoalbum, weil es eben unverfälscht zeigt, was mir damals so im Kopf herumging, womit ich mich befasst habe.

    Wie du schon erkannt hast, geht es mir da nicht primär um Profile auf sozialen Netzwerken, aber speziell in meinem Fall kommt das eben noch dazu, weil ich das eine zeitlang als Kommunikationsmedium verwendet habe. E-Mails lassen sich ganz einfach exportieren und archivieren, aber mit anderen Medien geht das leider nicht so einfach, wie das dein Beispiel mit dem LG-Handy zeigt.

    Meine alten Nokia-Geräte boten zum Glück immer die Möglichkeit, die SMS als einzelne Textdateien via Drag & Drop herauszukopieren. Wenn deine LG-Software so etwas nicht anbietet, dann bleibt höchstens noch die Möglichkeit, das Gerät am Rechner als Massenspeicher zu mounten und zu hoffen, dass du dort irgendein Flatfile findest, in dem die SMS abgelegt sind. Da ich selbst nie Geräte von LG besaß, kann ich dir dazu nicht mehr sagen.

    Aber ob du es glaubst oder nicht, ich weiß wie das ist: Besagte Nokia-Geräte ließen mir wiederum keine Möglichkeit, die gespeicherten Notizen zu exportieren – und das habe ich erst Wochen später gemerkt. So habe ich in stundenlanger Arbeit alles direkt vom Handy-Display in den Rechner abgetippt. Darauf falle ich nie wieder rein! Damn you, Nokia!

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  3. Gerry

    Hallo Vince,

    mein Handy zeigt am Rechner über USB und auch Bluetooth leider nur die Kategorien und Dateien an, die unter „Eigene Dateien“ auch auf dem Handy erreichbar sind, d.h. Bilder, Videos, Sounds,… (die SMS bleiben leider unsichtbar). SMS einfach in den Dokumente-Ordner kopieren und dann exportieren klappt leider, da das OS diese Möglichkeit nicht anbietet.

    Mein Gerät bietet standardmäßig Platz für 300 SMS. Bis das Limit erreicht ist, wird mir ja vielleicht noch eine Lösung einfallen. Ansonsten bleibt wahrscheinlich, wie bei Dir, nur noch Abtippen übrig (bei derzeit 95 SMS dürfte das wohl zeitnah möglich sein).

    Meine erste empfangene SMS von meiner damaligen Freundin, die ich damals mangels eigenem Handy auf einem geliehenen Gerät erhalten habe, habe ich übrigens mit dem Scanner archiviert :-). Das Siemens-Gerät mit seinem monochromen Display ließ sich prima auf den Flachbettscanner legen und die SMS in wenigen Schritten abscannen.

    Nochmal zum Thema „alles aufheben“:

    Solange ich Platz zum Archivieren habe (sei es Stauraum in Schränken und Regalen oder in Form von Speicherplatz auf Speichermedien), hebe ich generell viel auf – man weiß ja nie, wann man es noch brauchen könnte. Fehler der Vergangenheit („Wofür brauche ich diese Computerspiele-Zeitschriften eigentlich noch? Da schaue ich eh nie mehr rein und die nehmen eh nur Platz weg – also weg damit…“) haben mich vom vorschnellen Entsorgen/ Löschen entwöhnt.

    Ich weiß nicht, ob ich das verallgemeinern kann, aber heutzutage komme ich mir mit meiner Einstellung im Alltag meist sehr einsam vor.

    Im Internet treffe ich zwar auf Gleichgesinnte (wie z.B. hier – daher nochmals danke für den Beitrag, oder auf diversen Retrocomputing-Seiten), im „Reallife“ werde ich jedoch manchmal etwas komisch angesehen, wenn es um dieses Thema geht.

    Mein privates und berufliches Umfeld lebt teilweise scheinbar ausschließlich in der Gegenwart ohne Interesse an dem, was mal war und bevorzugt anscheinend im Büro lieber leere Schränke und zu Hause eine übersichtlich und spartanisch eingerichtete Wohnung, als nur eine Sache aufzuheben, die man momentan nicht benötigt.

    Rate mal, wen genau diese Leute dann aufsuchen oder anrufen, wenn sie doch mal etwas von damals brauchen…

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  4. Vince Beitragsautor

    Hallo Gerry,

    einerseits kann ich das gut verstehen, wenn jemand eine leere Wohnung und eine leere Festplatte bevorzugt – alles sauber und aufgeräumt, weil nichts zum aufräumen da ist. Andererseits bin ich sowieso der falsche, um darüber zu sinnieren, weil ich mir manchmal so vorkomme, als lebe ich mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart. Schon was meine Spielepräferenzen angeht, aber bei vielem anderen auch.

    Ich habe sämtliche meiner Computer- und Spielefachzeitschriften aufgehoben und niemals irgendwas davon weggeworfen, weder die Atari ST-Magazine, noch die Amiga-Zeitschriften, oder meine zahlreichen Nintendo-, Sega-, PC- und was weiß ich noch Spielehefte. Bei jedem Umzug war das eine Qual, aber hinterher bin ich dennoch froh.

    Früher hat man eben die Liebesbriefe seiner ersten großen Liebe aufgehoben. Heute wo niemand mehr Briefe schreibt, sind das entsprechend SMS, E-Mails, Chatprotokolle und Privatnachrichten in sozialen Netzwerken. Wobei eher die Wenigsten sich da die Arbeit machen, sowas nachträglich zu speichern, weil es ganz einfach Arbeit ist. Die Briefe dagegen lagen sowieso schon in einer Schachtel. Das mit dem Scannen des Handydisplays ist natürlich besonders kreativ ;)

    Festplatten kann ich zur Not immer nachkaufen, Stauraum in der Wohnung leider nicht. Da müsste ich mir dann eine Lagerhalle dazumieten. Außerdem ist eines meiner Probleme mit den wachsenden Datenmengen, dass die immer schwieriger zu verwalten sind. Irgendwann lässt man es völlig, dann wandern die Daten unsortiert auf die Externe. Ich müsste mir wohl mal ein Jahr Zeit nehmen und meine digitalen Datengräber nach einem perfekten System sortieren, aber ich fürchte, das ist eine endlose Mission.

    Im Prinzip stehe ich mit meiner Einstellung – ähnlich wie du – im Bekanntenkreis alleine da. Mit so einer Einmal-ex-und-hopp und Ist-Schnee-von-gestern-Philosophie komme ich aber nicht klar. Ich will alles lückenlos nachverfolgen können, was ich je an Daten produziert habe. Man weiß ja nie, wofür mans braucht.

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  5. Vince Beitragsautor

    Ach der gute Lateinunterricht beim Bentler. Das waren noch Zeiten. Marcus sedet et gaudet, Cornelia aegrogat. Mehr ist kaum hängengeblieben leider ;)

    Aber unter Garantie habe ich das noch. Ich kann am Wochenende mal schauen ob ich was finde, dann schick ich es dir rüber.

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