Wenn irgendwie mal wieder alles auf einmal zusammenkommt, wenn man sich von der Welt überfordert fühlt, wenn man einmal eine Pause von all den Sorgen des Lebens machen möchte, und man etwas sucht, wobei man sich wohlfühlt und wodurch man sich verstanden fühlt, dann schaut man am besten eine Sitcom aus den 80er Jahren. Es wurde für mich einfach mal Zeit für einen Besuch im “Cheers”, jedenfalls im Rahmen der gleichnamigen US-amerikanischen TV-Serie, deren elf Staffeln von 1982 bis 1993 produziert wurden. Wer sich über einen solch ausgedehnten Zeitraum quasi Abend für Abend in der auserwählten Stammkneipe zum obligatorischen Feierabendbierchen blicken lässt, muss nicht nur mit einem Angriff auf die Lachmuskeln rechnen, sondern vermutlich auch mit irreversiblen Leberschäden.

Das “Cheers” ist eine kleine Bar in Boston, in der man Gleichgesinnte trifft, die genau dieselben Probleme haben, wo zumindest in der Theorie jeder deinen Namen kennt und wo man sich auf deinen Besuch jederzeit freut. Ob es einen solchen Ort tatsächlich gibt, sei mal dahingestellt, denn nach meinem bescheidenen Empfinden sind Kneipen oft überraschend anonyme Orte, wo sich jeder um seinen eigenen Scheiß kümmert und sich keiner um den anderen schert. Das Cheers wird geführt von dem ehemaligen Baseball-Profi Sam Malone, gespielt von Ted Danson, der immer von einer Schar seiner Mitarbeiter und Stammkunden umringt ist. Diese philosophieren mit ihm täglich zwischen Ladenöffnungszeit und Zapfenstreich über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens: Bier und Frauen.
Neben der soziopathischen Bedienung Carla und dem schwer verpeilten Barkeeper Coach, rundet nach der Pilotfolge noch die zweite Bedienung Diane das Bar-Ensemble ab. Auf der Seite der Stammgäste sind anfänglich der notorisch faule, meist arbeitslose Bierenthusiast Norm Peterson, sowie der pflichtversessene, stolze Briefträger Cliff Clavin, der mit über 30 Jahren noch bei seiner Mutter lebt. Die staffelübergreifende Handlung der Serie ist so mager wie simpel: Die junge Akademikerin Diane Chambers wird im Cheers von ihrem Partner sitzengelassen, mit dem sie soeben noch in einen gemeinsamen romantischen Urlaub aufbrechen wollte. Der Barbesitzer, Ex-Sportler und Frauenheld Sam Malone bietet ihr vorübergehend eine Stelle als Bedienung in seiner Bar an, da die Jobsuche für Diane nicht besonders erfolgreich verläuft.
Im Verlauf mehrerer Staffeln entwickelt sich die absehbare On/Off-Beziehung zwischen Sam und Diane, die mindestens genauso gut zusammenpassen wie deren peinliches Katz-Und-Maus-Spiel romantisch ist. Diane ist in einer Beziehung grundsätzlich auf die Suche nach der großen Liebe aus, während Sam sich mit großartigem Beischlaf begnügt und ansonsten keinerlei Verpflichtungen haben möchte. Dieses unlösbare Beziehungsproblem treibt Diane direkt in die Arme des Psychiaters Frasier Crane, bekannt aus dem späteren Spin-Off “Frasier”, den sie sogar beinahe heiratet, bevor sie ihn dann doch wirkungsvoll vor dem Traualtar stehenlässt. Es passt dann auch irgendwie ins Bild, dass wenig später Diane und Sam sich mitten bei ihrer eigenen Trauung voneinander trennen und dieses Thema endlich zu den Akten legen.

Die zweite Hälfte der Serie wird dominiert von den neu engagierten Schauspielern Kirstie Alley und Woody Harrelson, als deren Charaktere Rebecca und Woody, die von da an zum Personal gehören und das Treiben gehörig aufmischen. Woody ersetzt hierbei den verstorbenen Coach quasi vollständig, während Rebecca nun Dianes Platz als Objekt der Begierde von Sam einnimmt. Wie sich das für eine Karrierefrau gehört, lässt diese Sam eiskalt abblitzen, was seinen Ehrgeiz leider nur noch mehr anstachelt und so betrachtet er es nunmehr als eine Art Sport, sich an Rebecca bei jeder Gelegenheit ranzuschmeißen. Um diese Haupthandlung herum drehen sich die kleinen Geschichten der anderen Charaktere, über deren Lebenssituationen und Marotten man so einiges erfährt, so z.B. Carla, die sich als alleinerziehende Mutter um ihre unzähligen, schwer erziehbaren Kinder zuhause kümmern muss, während Norm sich genüsslich ein Bier nach dem anderen reinschüttet und Kalauer über seine Off-Screen-Ehefrau Vera erzählt.
Die Serie schwankt permanent zwischen einem angenehmen, bissigen Stammtisch-Humor mit sehr vielen witzigen Dialogen, die aber schon nach kurzer Zeit immer vorhersehbarer werden, den Frauengeschichten von Sam Malone mit seinen vielen Groupies, und natürlich den unfassbar schiefen Beziehungskisten zwischen den Hauptfiguren, die teilweise kaum zu ertragen sind. In der Gesamtheit kann ich wenigstens sagen, dass mir die Serie ganz gut gefallen hat, aber leider eben längst nicht alle Aspekte davon, und man muss diese nicht unbedingt gesehen haben. Ich würde sie jedenfalls nicht bedenkenlos empfehlen. Beim Schreiben der Zusammenfassung ist mir zudem schmerzlich aufgefallen, wie schwer es mir fällt, den eigentlichen Kern herauszuarbeiten. Umso mehr erleichtert mich die Tatsache, dass ich mit diesem Artikel den Deckel auf das Glas schrauben, und die Segel zur nächsten Serie setzen darf.

Es gibt nur wenige Pflichtfernsehserien für Menschen wie mich, die mit Begeisterung im IT-Bereich arbeiten. Eine davon ist „The IT Crowd“, habe ich mir sagen lassen. Die Serie wurde mir bereits 2008 im Original empfohlen, allerdings hatte ich damals zugegebenermaßen nur sehr wenig Ambitionen, mich in die hölzerne Welt der unterschiedlichen britischen Dialekte einzuhören. Im Jahr 2014 entschloss ich mich, der Serie zumindest in der deutschen Synchrofassung doch noch eine Chance zu geben. Originaltonnazis werden mich für diesen Satz nun auf dem Scheiterhaufen brennen sehen wollen, und auch im Freundeskreis wurde mir bereits versichert, dass ich mit dem deutschen Ton mindestens die Hälfte verpasse. Mindestens!
Weitere erwähnenswerte Personen sind der klischeehafte aber freundliche Firmenchef Mr. Reynholm, der ungefähr zur Hälfte abgelöst wird durch seinen sexuell überdrehten Sohn Douglas, der ab da die Geschicke der Firma lenkt. Im dunklen Serverraum der IT-Abteilung haust der freundliche aber notorisch unglückliche Firmen-Goth und „Cradle of Filth“-Fan Richmond, der alleine durch sein Auftreten die Stimmung aller seiner Mitmenschen auf den Boden zieht, und daher die meiste Zeit in seinem kleinen Raum bleiben muss. Mit seiner wirklich überschaubaren Menge an Charakteren ist The IT Crowd ein schöner Kontrast zu Firefly. Den größten Wiedererkennungswert für die Serie wird Moss mit seinem einzigartigen Dreiviertel-Afro haben. Da verwundert es auch nicht, dass man für einen geplanten aber verworfenen US-Ableger der Serie alle Schauspieler ausgewechselt hat – bis auf Richard Ayoade.
Es ist wieder Serienzeit. Unbeschreiblich, wieviele Serien man so in einem Jahr abarbeiten kann, aber irgendwie macht es ja doch Spaß, sonst würde man sich das nicht antun. Damit ich nicht in fünf Jahren schon vergessen habe, was ich mir da so alles reinzogen habe, schreibe ich fleißig zu jeder Serie nach Abschluss einen kleinen persönlichen Kommentar. Wie der Zufall es wollte, habe ich mich wieder wochenlang durch eine amerikanische Sitcom durchgearbeitet. Eine Serie sogar, die bei uns fast keine nennenswerte Beachtung bekam. Vermutlich lag das daran, dass die Serie nicht unbedingt durch besondere Qualität ausgezeichnet ist.
Die Pizzeria verliert über die ersten drei Staffeln hinweg mehr und mehr an Bedeutung und taucht schließlich gar nicht mehr auf. Pete schmeißt sein Architekturstudium und arbeitet sich durch diverse Jobs, um am Ende Feuerwehrmann zu werden. Berg studiert später doch Medizin und wird schließlich Arzt. Sharon wird relativ schnell arbeitslos, aber das ist kein Problem, da sie ebenso schnell den Handwerker Johnny kennenlernt, Nathan Fillion, den Fans von Firefly und Serenity sehr gut kennen dürften. Berg beginnt eine Beziehung mit seiner Mitstudentin Ashley, und Pete muss die leicht gestörte Mitbewohnerin Irene davon überzeugen, dass er sie nicht liebt.

Jeden Fan von Two and a Half Men interessiert, wie Ashton Kutcher sich wohl als Ersatz für Charlie Sheen macht, der vor wenigen Monaten aus der Serie flog, nachdem er die Produzenten der Serie wüst beschimpfte und zum xten Mal wegen Drogeneskapaden ins Rampenlicht geriet. Doch eine ganz andere Frage ist: Wie macht sich eigentlich Charlie Sheen als Ersatz für Michael J. Fox?
Charlie Sheen spielt – wie man es gewohnt ist – einen Mann namens Charlie (Crawford), denn so muss er nicht umdenken. Je länger man ihm zuschaut, desto mehr fällt einem auf, dass Charlie Sheen unter Umständen gar nicht schauspielert, sondern nur sich selbst in verschiedenen Situationen darstellt. Michael J. Fox spielt in der Serie schon jemanden, dem die Frauen alles andere als abgeneigt gegenüberstehen, aber Charlie als Womanizer treibt es wieder einmal auf die Spitze, wenn er reihenweise Frauen abschleppt und meistens nicht einmal weiß, wieso ihn jede ins Bett kriegen will.