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Zurück in die Informationsgesellschaft

familiemithausIch bin wieder da! Nach fast vierwöchiger Blogpause, die ich aus Gründen der finalen Umzugsrealisierung, unfreiwilliger aber zwangsläufiger Internetlosigkeit und – wer hätte es gedacht – einer weiteren ausgedehnten Krankheitsphase eingelegt hatte, kann ich nun wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, und mich wieder wie ein ganzer Mensch fühlen. Ich habe leider kein kitschigeres Bild finden können, das meine Gefühle den Umzug betreffend so ziemlich überhaupt nicht beschreibt. Anstelle der glücklichen Familie muss man sich einen motzigen Junggesellen vorstellen, und das Eigenheim im Hintergrund ist in Wahrheit nur eine kleine Mietwohnung ohne Möbel, ohne Kühlschrank und ohne Waschmaschine. Aber etwas Grün hat es hier tatsächlich.

Der Umzug ist mir jetzt also wirklich gelungen. Seit dem 7. Oktober hause ich hier in diesen einsamen Hallen der Ernüchterung. Seit gestern bin ich sogar online. Zum ersten Mal seit 1998 bin ich wieder komplett unabhängig von der Deutschen Telekotz. 75 Gigabyte MY ASS! Nach reiflicher Überlegung habe ich die Gelegenheit genutzt, mich für KabelBW als Internetanbieter zu entscheiden, was mir auch von anderen Kunden empfohlen wurde. Die 100 MBit-Anbindung spricht für sich. Aber es konnte ja eigentlich nur besser sein. T-Online hasse ich schon seit der böswilligen Streichung der beliebten ISDN-Flatrate um die Jahrtausendwende. Begründet wurde das wohl damit, dass man sich doch bitte dieses neue superschnelle T-DSL bestellen sollte. Erinnert sich noch wer an diese widerliche Werbefigur Robert T-Online? Das Ende vom Lied war, dass DSL in unserem Dorf noch weitere zwei Jahre lang gar nicht verfügbar war, und wir mit über 200 DM monatlichen Telefonkosten für eine lächerliche Schmalbandverbindung leben mussten. Stattdessen doch besser auf Internet verzichten? Wer das heute mal versucht, wird vielleicht erahnen wieso ich das damals schon nicht konnte.

Mein epischer Husten ging fast auf den Tag genau sechs Wochen lang. Ich war wirklich kurz davor ihm einen Namen zu geben und ihn zur Einschulung anzumelden, da hat er mich zum Glück doch noch verlassen. In der Woche vor dem unspektakulären Abgang war ich stolze drei Mal beim Arzt, der mir allerdings auch nicht besonders weiterhelfen konnte. Mir wurde bereits Blut abgenommen und ein Termin in der Radiologie in Aussicht gestellt, als sich das Thema gerade ganz von selbst erledigt hatte. Meine neugewonnene Gesundheit wollte ich gebührend feiern und mich nach langer Zeit wieder unters Volk mischen. Dass das ein Fehler war, wurde mir erst drei Tage später klar, als ich mit Erkältung im Bett lag. Ein Kumpel hielt es für eine tolle Idee, seine Bazillen auf den Filmabend mitzubringen. Meine Fresse, da ist man kaum zwei Tage gesund, und schon geht die Krätze wieder von vorne los. In der Folge habe ich nun einen weiteren Krankheitsrekord aufgestellt: zweimal erkältet innerhalb von zwei Monaten.

Die bestellten Winterreifen sind seit heute montiert, der Winter kann endlich kommen. Damit bin ich jetzt erst einmal durch mit den (geplanten) Anschaffungen fürs Auto und kann mich finanziell vollkommen auf die baldige BAföG-Rückzahlung konzentrieren, die mir noch blüht. Das dürfte in etwa sechs Wochen fällig sein. Ich war übrigens kaum in die neue Wohnung eingezogen, da hing sofort ein Kärtchen von einem Gebrauchtwagenhändler am Auto. In der alten Wohnung ist mir sowas in neun Monaten nicht ein einziges Mal passiert. Ich sollte das wohl als Indikator für einen sozialen Aufstieg sehen.

Wie dem auch sei, das Internet hat mich wieder, und so kann ich die Netzgemeinde weiter mit meinen belanglosen Beiträgen beglücken. Als nächstes sollte ich mich aber doch mal auf dem Rathaus blicken lassen und meine Ummeldung vornehmen lassen. Da die Öffnungszeiten des Bürgerbüros aus Sicht der Erwerbstätigen allerdings eher ein schlechter Scherz sind, muss das noch ein paar Wochen warten. Bis dahin kann ich meine neue Adresse auch dem Rest der Welt eintrichtern. Nützt ja schließlich niemandem wenn alleine die NSA Bescheid weiß.

2 Gedanken zu „Zurück in die Informationsgesellschaft

  1. AndiBerlin

    Glückwunsch zur neuen Wohnung und der jetzt schnellen Internetverbindung.
    Bei mir hat sich mit dem Umzug meine Internetverbindung veschlechtert. Von der gebuchten 16.000’er Leitung kommen nur max. 12.000 an. Da war die Ausbeute in der alten Wohnung aber höher. Und leider arbeitet meine geliebte Fritzbox 7390 nicht mit dem DSLAM in meiner Strasse zusammen, so das ich über Umweg das Modems meines Telefonanbieters meine Fritzbox ans Netz klemmen muß. Ärgerlich sowas.
    Sonst bin auch ich soweit gut im neuen Bezirk angekommen. Ich suche aber nach wie vor noch einen vertrauensvollen Hausarzt, einen Geldautomaten in der Nähe wo ich ohne zusätzliche Gebühren Geld abheben kann und und. Aber das findet sich auch alles… irgendwann.

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    1. Vince Beitragsautor

      Hey Andi, vielen Dank. Tröste dich, bei mir ist auch nicht alles ideal. Meine neue Wohnung ist so gut abgeschirmt, dass ich in der Wohnung fast keinen Handy-Empfang habe. Zum Telefonieren muss ich quasi nach draußen. Das finde ich wirklich ärgerlich.
      Ich fürchte nach der Umsetzung des von den Internetprovidern geforderten Routerzwangs hättest du deine Fritzbox bald sowieso nicht mehr als Modem betreiben können. Insofern verlierst du nix.

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