Ein halbes Jahr Auto in Zahlen

Was so ein Auto alles kostet! Nicht nur das, dank steigender Benzinpreise wird es auch noch Jahr für Jahr teurer. Nie habe ich mir in meinen ersten 28 Lebensjahren Gedanken machen müssen, wie kostspielig es tatsächlich ist, einen fahrbaren Untersatz zu unterhalten. Seit einem halben Jahr ist das nun anders, seit etwas mehr als sechs Monaten bin ich endlich motorisiert unterwegs. Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen und einige handfeste Zahlen auf den Tisch zu legen.

Zurückgelegt wurden seit Kaufdatum 5877 km. Der durchschnittliche Verbrauch liegt bei 7,76 Liter pro 100 km, was genau 1,16 Liter über der Herstellerangabe liegt. Aber dass das Fantasiewerte sind, das ist ja weitreichend bekannt. Damit reicht eine Tankfüllung rein rechnerisch etwa 700 km weit, da ich aber selten so weit fahre, dass ich mit leuchtendem Benzinlämpchen am Straßenrand stehenbleibe und mit dem Benzinkanisterchen losmarschieren muss, komme ich üblicherweise nur auf 581 km. Insgesamt elf Mal war ich inzwischen bei der Tankstelle, also nicht ganz zweimal im Monat muss vollgetankt werden. Der durchschnittliche Benzinpreis, den ich so erwischen konnte, liegt bei 1,595 EUR pro Liter. Den besten Preis hatte ich mit 1,539 EUR, und den schlechtesten mit katastrophalen 1,689 EUR.

Wenn ich die Kosten für das Auto (Benzin, Steuer, Versicherung, Ersatzteile, usw.) ohne den Anschaffungspreis über den gesamten Zeitraum betrachte, beträgt das 16,32 EUR am Tag, bzw. 496,87 EUR im Monat. Dabei ist das Benzin in meinem Fall allerdings der kleinere Teil. An der Tankstelle habe ich bisher 787,58 EUR gelassen, also 131,26 EUR im Monat. Jeder gefahrene Kilometer kostet mich 54 Cent.

Eine Monatskarte der Bahn ist so gesehen natürlich deutlich günstiger, allerdings gibt es dafür bei der Bahn auch keinen Komfort und keine Garantie, dass der Zug kommt, und ich kann mit der Bahn auch nicht überall hinfahren, und schon gar nicht wann ich will. Dafür muss ich mich mit den anderen Fahrgästen herumplagen. Wenn ich mir ansehe, wo zur Zeit wieder überall Schienenersatzverkehr und Ersatzfahrpläne eingerichtet sind, vergeht mir – selbst bei dem niedrigeren Preis – wirklich jede Ambition, mich freiwillig in einen Zug zu setzen.

Meine schnellste bisher selbst gefahrene Geschwindigkeit bei fast leerer Autobahn liegt (nach Bordcomputer) bei 227 km/h. Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich ungern schneller als 180 fahre und darauf auch möglichst verzichte. Meine sparsamste Fahrweise was den Benzinverbrauch angeht, bezogen auf eine Strecke von etwa 50 km Stadt, Landstraße und Autobahn kombiniert, verbraucht etwa 5,3 Liter pro 100 km an Treibstoff. Allerdings macht so eine Oma-Fahrweise auf Dauer dann doch keinen Spaß.

4 Gedanken zu „Ein halbes Jahr Auto in Zahlen

  1. Trekkie

    Oh ja so ein Auto verbrennt nicht nur Benzig sonder ist auch eine Geldverbrennungsmaschine ;-)

    Ich leih mir hin und wieder das Auto meiner Freundin aus, wenn ich morgens merke das ich keine Lust auf die Bahnfahrt habe. Ich spare dadurch fast eine Stunde an Fahrzeit ein.

    Auf Dauer geht das dann aber auch ganz schön ins Geld. Klar hat man Vorteile, keine Frage aber ich könnte mir, was es die Kosten angeht, nicht vorstellen auf die Bahn zu verzichten.

    Außerdem komme ich so in den Genuss wieder mehr zu lesen!

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  2. Vince Beitragsautor

    Richtig, mit dem Auto habe ich sehr viel mehr Freizeit: Deutlich früher im Büro und deutlich früher wieder zuhause. Täglich spare ich sogar 2 Stunden „Fahrzeit“.

    Der günstigere Preis und dass man mit anderen (netten) Menschen in Kontakt kommt, sind so ziemlich die einzigen Vorteile, die ich sehe. Wobei letzteres in total überfüllten Bahnen auch ein Nachteil sein kann.

    Dass ich in der Bahn oder im Bus lesen kann, stimmt natürlich, aber das könnte ich zuhause ja eigentlich auch ;-)

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    1. Trekkie

      Ja klar kann ich zu hause auch lesen aber da kommt mir immer was dazwischen ;-) Als ich nicht mehr gependelt bin habe ich nicht mehr gelesen und als es dann wieder geheißen hat ich muss wieder pendeln, freute ich mich aufs lesen. Na ja alles Vor und Nachteile halt ;-) . Apropos lesen ich kann dir BLACKOUT – Morgen ist es zu spät: ans Herzlegen.

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      1. Vince Beitragsautor

        Vielen Dank für deine Buchempfehlung. Wenn ich das nächste Mal ein Buch in die Hand nehme, werde ich gerne daran denken.

        Wenn man sich nur in (fast) völliger Isolation dazu bringen kann, Bücher zu lesen, und sonst jede Menge andere Dinge eigentlich interessanter sind, dann spricht das doch ein wenig dafür, dass einem Bücher nicht so wichtig sein können, oder? Nur mal so als kleiner Denkanstoß, weil es mir an mir selbst auffällt. Ich bin an sich viel mehr der Filmtyp.

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