Archiv für den Monat: Dezember 2014

Die Gebührennazis des Rundfunk-Beitrags“service“ terrorisieren mich schon seit Monaten. Letztes Jahr im Oktober hatte ich im Rathaus meine Ummeldung zur neuen Wohnung gerade eben durchgeführt, da hatte ich auch schon einen Erpresserbrief der Rundfunkmafia im Briefkasten. Offenbar werden meine bürgerlichen Daten nur wenige Minuten nach jeder Änderung als allererstes bereitwillig an die Staatspropagandamaschinerie von ARD, ZDF und Deutschlandradio übermittelt. Als kompromissloser GEZ-Gegner ignorierte ich die ekelerregenden Bettelbriefe, die inzwischen monatlich bei mir eintrafen. Zunächst ging es nur um die „freundliche“ Mitteilung zur Anmeldepflicht, ich sollte doch bitte brav Auskunft über mich geben, so wie das von hörigen, obrigkeitstreuen Bürgern in Deutschland erwartet wird. Den Antwortbrief sollte ich natürlich selbst frankieren. Einen verdammten Scheiß würde ich tun.

Die Anmeldungsaufforderungen wurden von Monat zu Monat immer aufdringlicher, bis sich die Anmeldung schließlich auf magische Weise von selbst erledigt hatte: Man informierte mich irgendwann im Frühjahr über meine Zwangsanmeldung. Toll, wie sich Dinge erübrigen konnten, wenn man sie nur konsequent genug ignoriert. Als nächstes bekam ich regelmäßig Hinweise über die zu zahlenden Beiträge, die sich bereits seit Oktober fortwährend anhäufen. Diese kriminellen Halsabschneider forderten ein monatliches Schutzgeld von 17,98 EUR ein. Falls ich den Zahlungen weiterhin nicht nachkommen würde, so drohte man mir, müsste ich (natürlich neben den großzügigen Mahngebühren) mit der Zwangsvollstreckung rechnen, mit Kontopfändung, Mietkautionspfändung, und mein erstgeborener Sohn würde mir mit Sicherheit auch weggenommen. Nicht allein, dass man mir mit solchen drastischen Maßnahmen drohte, die Kosten zur Beantragung der Zwangsvollstreckung würden mir ebenfalls aufgelastet, so als würde die Kontopfändung nicht schon ausreichen, um mich zu bestrafen. Die GEZ wirft also nicht einfach nur die Fensterscheiben meiner Wohnung ein, sie stellt mir auch noch die Backsteine in Rechnung, die sie dafür benötigen würde.

Die öffentlich-unrechtliche Rundfunkmafia schüchtert Beitragsschuldner monatelang systematisch ein, droht mit drakonischen Strafmaßnahmen, und erwartet trotzdem Verständnis für die anachronistische und äußerst umstrittene Gebührenpflicht, für das sie damit definitiv nicht beitragen. Seit Monaten lese ich in Ruhe auf Internetseiten und Foren zum Thema GEZ-Widerstand, doch besonders viel weitergebracht hat mich das nicht. Entweder man lässt sich auf einen gigantischen Haufen Bürokratie und juristischen Stress ein, den ich weder einschätzen noch verstehen kann, oder man unterwirft sich und zahlt die fragwürdige Unrechtsabgabe. Von Laien wird erwartet, dass sie wahrscheinlich zentimeterdicke Klageschriften fehlerfrei und ausreichend gut begründet verfassen, nur um ein paar Monate Aufschub im Kampf gegen die dreiste Abzocke zu bekommen. Letzten Endes wird der Widerspruch ohnehin abgelehnt, die Verfassungsklage sowieso abgewiesen, oder wegen winzigsten Formfehlern erst gar nicht anerkannt. Ich musste lange mit mir ringen, ob es mir das Wert wäre.

Da der bürokratische Aufwand für mich als Berufstätigen absolut nicht zu bewältigen ist (wobei es hier ja nicht nur um das reine Ausfüllen der unterschiedlichsten Anträge und Formulare geht, sondern auch um die Zeit, die ich mit dem Einlesen in juristische Grundlagen und dem Verstehen selbiger verbringen muss), habe ich bei mehreren Anwälten für Verwaltungs- bzw. Verfassungsrecht bezüglich eines Mandats angefragt. Die Antworten waren leider noch viel ernüchternder als ich erwartet hatte: Die meisten lehnten ein Mandat wegen Arbeitsüberlastung ab (wobei das auch eine blumige Umschreibung für „Och nö, nicht schon wieder ein GEZ-Gegner“ sein könnte). Ein kompetenter Anwalt bot mir seine Hilfe tatsächlich an (ein Dankeschön an der Stelle!), erwartete aber einen Vorschuss von mindestens 1500 EUR, bei einem Stundensatz von etwa 250 EUR. Damit war das Vorhaben dann leider gestorben, bevor es aus der Taufe gehoben werden konnte. Ich dachte mir ja, dass es teuer werden würde, aber das überstieg sogar meine Vorstellung. Alleine für die Anzahlung könnte ich knapp sieben Jahre lang die dauerhafte „Erbschuld“ bei der GEZ begleichen. Am Ende reicht der Vorschuss wahrscheinlich kaum, um die Klage vorzubereiten. In Deutschland kann ich es mir scheinbar nicht leisten, für mein Recht zu kämpfen. Was bleibt ist die Resignation.

Da die Anordnung der Zwangsvollstreckung nun unmittelbar bevorsteht, und ich mir eine solche nicht leisten kann, bleibt mir nach 14 Monaten passiven Widerstands keine andere Wahl mehr, als die bisher geforderten 250 EUR endgültig im Klo herunterzuspülen, bzw. an die Gebührennazis zu überweisen. Für extrem schlechtes und vor allem völlig überflüssiges Fernsehprogramm zahle ich nun also auch meine unfreiwillige Spende. Aber ich bin sicher, Florian Silbereisen freut sich über meinen Beitrag, wenn er sich davon einen vergoldeten Schaltknauf für seinen Porsche kauft, oder Daniela Katzenberger, wenn sie sich davon mal wieder die Brüste machen lässt, oder Helene Fischer, die sich nach der Show auf meine Kosten eine Flasche Champagner aufs Hotelzimmer bringen lässt – alles finanziert von unseren Gebühren. Danke, ihr Wichser vom Rundfunk-Abzockservice, dass ich die miese Staatspropaganda der Regierung, die ich nicht gewählt habe, nun auch selbst finanzieren darf. Ich finde es super, dass ich die voranschreitende Volksverblödung durch die Öffentlich-Rechtlichen unterstützen kann. Ihr macht mein Leben soviel schöner! Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

tl;dr: Keine Zwangsfinanzierung von Medienkonzernen!

Sehr verehrte Leser und Nichtleser, die Artikelarmut der vergangenen Tage möchte ich erneut entschuldigen, doch sie beruht dieses Mal nicht etwa auf Schreibfaulheit – nunja, doch auch – aber weitestgehend auf der Tatsache, dass ich mit viel wichtigeren Dingen beschäftigt war: Ich habe mein wunderbares Weihnachtsgeschenk für das Jahr 2014 an mich selbst bestellt, ausgepackt, zusammengeschraubt, verkabelt, aufgestellt und mühsam eingerichtet. Die Rede ist von meinem leistungsfähigen Arbeitsgerät, meinem inzwischen fünften Desktop-PC, der jetzt mein kleines Homeoffice schmückt. Mit stundenlangen terabytegroßen Backups und allem drum und dran war ich so tatsächlich einige Tage mit dem Thema befasst.

Beinahe sechs Jahre lang habe ich meinem tapferen Zweikerner die Treue gehalten, doch inzwischen war er altersschwach geworden, genügte den Ansprüchen leider nicht mehr. Ich bin stolz auf ihn, dass er in dieser Zeit trotz 24/7-Dauerbetriebs nie schlapp gemacht hat. Von Hardware-Defekten bleibe ich irritierenderweise meistens verschont, und wenn dann fallen nur unkritische Teile aus. Das machte es mir aber nur noch schwerer, die alte Kiste in den Ruhestand zu schicken, wo sie doch noch einwandfrei funktioniert hat. Der Rechner davor – übrigens von 2004 – wurde ebenfalls in Rente geschickt, obwohl er noch fleißig arbeitete. So musste ich mir also wieder irgendeinen Vorwand ausdenken, weswegen ein neuer PC dringend nötig wäre, wenn ich nicht noch weitere unzählige Jahre darauf warten wollte, bis der Prozessor den Staubtod stirbt.

homeoffice

Dieses Mal durfte es endlich eine Vierkern-CPU (4 x 3,6 GHz) sein, dazu 16 GB Arbeitsspeicher und einer GeForce GTX 970 mit 4 GB 3,5 GB Grafikspeicher. Als Massenspeicher dienen eine 500 GB SSD fürs Betriebssystem und die Programme, und eine weitere 6 TB HDD als Datengrab. Kaum zu glauben, dass es so große Festplatten schon wieder halbwegs bezahlbar gibt. Außerdem habe ich einen Blu-ray-Brenner eingebaut. Als Bonus gab es neue Peripherie, denn die alte sah auch schon sehr abgenutzt aus. Und der Höhepunkt ist ein neuer 27-Zoll-Monitor mit einer nativen Auflösung von 2560×1440. Als Zweitmonitor für den erweiterten Desktop bleibt mir der alte 24-Zöller erhalten, was mir als Fenster- und Icon-Messie sehr gut passt, denn jetzt habe ich wirklich viel Platz.

Die Aufrüstung war leider nicht ganz billig, so dass das Gerät mein bisher teuerster Rechner ist, und das obwohl ich bei so ziemlich allen Komponenten bei den Sparversionen geblieben bin. Für einen Aufpreis von 50 oder 100 Euro hätte es meine Grafikkarte in der übertakteten oder in der Extreme-Version gegeben, für weitere 50 Euro hätte es meine CPU mit größerem Takt und verbesserter Architektur gegeben, der Monitor ist ebenfalls einer der günstigsten mit dieser technischen Ausstattung. Auch bei den SSDs gibt es nach oben keine Grenze, weshalb ich mich auch hier ziemlich genau an der unteren Grenze orientiert habe. Wie gesagt, ein teurer Spaß trotz allem, aber der Rechner wird wieder frühestens in 6 Jahren abgelöst, daher habe ich im Moment kein schlechtes Gewissen.

Wichtig ist mir beispielsweise, dass der Rechner die nächsten Jahre spieletauglich bleiben wird, und daran werden moderne Rechner ja schließlich oft gemessen. GTA5, Dragon Age Inquisition oder Alien Isolation – es gibt so einiges, das mein alter PC nicht mehr problemlos mitgemacht hätte. Auch wollte ich definitiv gerüstet sein, wenn es die Oculus Rift (oder gerne auch ein vergleichbares Konkurrenzprodukt) in einer Consumer-Version geben wird, dass ich dann nicht auch noch um die benötigte Mindestleistung der Grafikkarte zittern muss. Das Ding wird angeschlossen und hat gefälligst sofort ruckel- und latenzfrei zu laufen.

Beim Zusammenschrauben ist mir aufgefallen, dass ich nach all den Jahren ein wenig aus der Übung gekommen bin, aber positiv muss ich anmerken, dass man heute nicht mehr viel falsch machen kann. Mainboard ins Gehäuse schrauben, Prozessor und Kühler einsetzen, das ist alles kein Hexenwerk mehr. Fast jeder Handgriff wird in den Handbüchern beschrieben, so Dinge wie Jumper-Einstellungen sind heute ja zum Glück ausgestorben, auch muss man längst nicht mehr mit Kühlpaste rumschmieren. Es war nach dem ersten Einschalten doch wirklich erleichternd zu sehen, dass ich auf Anhieb alles richtig gemacht habe. Ein IKEA-Regal ist schwieriger zusammenzubauen als ein PC, und dauert zudem noch länger.

Jetzt kann ich Artikel für meine Webseite endlich noch flüssiger schreiben und E-Mails noch viel schneller lesen. Die Technik bleibt eben nicht stehen. Und BioShock Infinite hab ich jetzt endlich auch mal angespielt. Ich müsste nun mal schauen ob ich mit der neuen Hardware ein Video von SPACOLA Eclipse mit höherer Bildrate mitschneiden kann, denn bei 26 fps ist der alte Prozessor bislang eingeknickt, obwohl das Spiel in der doppelten Framerate läuft. Momentan ist der Unterschied zwischen Video und echtem Spiel wirklich nicht zu vernachlässigen.

Endlich fertig mit dem Video. Mensch, war das ein Act. Ich bin froh, dass es dieses Jahr wirklich noch geklappt hat, wo ich das Ding doch schon seit Monaten ankündige. Hier also das neueste Preview-Video zur aktuellen Version 0.39 meines Spiele-Remakes SPACOLA Eclipse, das einige neue Spielelemente seit dem letzten Video demonstrieren darf. Da ich unbedingt auch die Mehrsprachigkeit zeigen wollte, ist wieder ein Teil des (relativ langen) Intros dabei – genervte Zuschauer können da natürlich ohne schlechtes Gewissen vorspulen bis zum spannenderen Teil. Das ziemlich genau zehnminütige Video ist mit kleinen Einblendungen versehen, die auf neue Aspekte hinweisen.

[youtube width=“660″ height=“490″]https://www.youtube.com/watch?v=i5SrUHE0FOE[/youtube]

Ich hoffe die kleine Ballerei sieht inzwischen schon deutlich mehr nach Spiel aus, obwohl es sich natürlich weiterhin eher im Rahmen einer „Techdemo“ bewegt. Hier der Text zum YouTube-Video:

Enjoy the SPACOLA Eclipse WIP v0.39 Preview, which shows the current development state as of December 2014.

SPACOLA Eclipse is my own small remake of the classic Atari ST Dongleware game Spacola – a top down 360° 2D space shoot’em up. Spacola was released in 1991 and was developed to be played in the ST monochrome high resolution (640×400). The remake is written entirely in Java (17.700 LoC atm) and doesn’t even use any major game frameworks/libraries.

This project aims primarily for a 100% remake accuracy (with a few enhancements here and there – which you can choose to enable), and beyond that, there are plans for a completely colorized version and HD resolutions.

Please keep in mind, although I’m working (well, now and then) on this game for over 4 years, it is still considered „early alpha“. Lots of stuff is totally unfinished, many things aren’t even in the remake yet. E.g. all enemy AI is a dummy – in no way do they resemble original enemy behaviour. The game probably won’t be finished in the upcoming year, but I really keep working on it.

Thanks for watching.

spacolaalpha039

Uff, ganz schön staubig hier auf meiner Webseite. In drei Wochen keinen einzigen Beitrag geschrieben, nicht einmal einen ganz kleinen. Und wer hat Schuld? Die Politik selbstverständlich! Solange in Deutschland der Konsens ist, dass 55 Stunden als Wochenende ausreichen, werde ich immer an Zeitnot leiden. Ich finde, zwischen Freitag und Samstag und zwischen Samstag und Sonntag müsste jeweils ein Entkaterungstag eingefügt werden, denn sonst verbringt man mitunter das halbe Wochenende ungenutzt mit einem Eimer neben dem Bett und hofft, dass sich das Zimmer endlich aufhört zu drehen.

Ich weiß, ich müsste viel mehr daran arbeiten, praktisch den ganzen November habe ich es komplett ruhen lassen. Es gibt endlich wieder Neuigkeiten von meinem kleinen Spaßprojekt SPACOLA Eclipse: Ein paar Stunden meines Wochenendes hat es gekostet, und mit Version 0.39 wird das Spiel endlich multilingual. Nun hat man im Menü die Wahl zwischen Deutsch und Englisch, und die Sprache lässt sich (fast) jederzeit ändern. Die Ingame-Texte werden dabei ausgetauscht und sogar die Swing-GUI ändert sämtliche ihrer Beschriftungen ganz fix per Mausklick. Damit habe ich doch tatsächlich einen der ersten Feature Requests von zwei nicht-deutschsprachigen Dongleware-Fans erfüllt, die die Originaltexte leider kaum verstehen können und sich zumindest eine englische Version gewünscht hatten.

Nun ist es dank vieler kleiner und einiger großer Änderungen sehr leicht möglich, mit einem einfachen Texteditor zusätzliche weitere Übersetzungen für das Spiel zu schreiben, vorausgesetzt jedoch, sie kommen mit dem lateinischen Alphabet aus oder können in dieses überführt werden. Der Dongleware- sowie der GEM-Font, der in meinem Remake verwendet wird, kennt leider nur diese Zeichen. Viele weitere Stunden Pixelei in GIMP wären nötig, um weitere Buchstaben hinzuzufügen, was ich mir vorerst sparen möchte. Wer will, darf sich diese Arbeit natürlich gerne auch selbst machen. Freiwillige vor, die Rohmaterialien zum Basteln gibts auf Anfrage.

Es gibt jetzt ein kleines „Module“-Menü, in dem man vorerst nur den GEM-Texteditor starten kann. Dieser wird neuerdings in der Spiel-Engine ausgeführt und muss nicht mehr umständlich per Debug-Einstellung gestartet werden. Damit lassen sich später einmal zusätzliche Module wie einen Leveleditor, eine Gesamt-Levelkarte oder einen Skript-Editor während des Spiels aufrufen um in Echtzeit Änderungen vorzunehmen. Auch für den geplanten Multiplayer-Modus böte sich hier Platz für interessante Extras.

Wird bald eine downloadbare Testversion veröffentlicht? Noch nicht. Nur Geduld. Leider kann ich hier keinen „Early Access“ anbieten, wie das bei Indie-Spielen ja neuerdings üblich ist, außer jemand bezahlt mich fürs Entwickeln. Oder möchte doch jemand spenden? Bevor es zum ersten Beta-Release kommt, will ich noch den LevelConfig-Parser und den Levelgenerator fertigstellen, die die Originalkonfiguration der Atari ST-Vorlage einlesen und interpretieren können. Wenn das mal steht, werden die Levels endlich nicht mehr vollständig per Zufallsgenerator erstellt, sondern nach den Bauplänen der 64 Ur-Levels. Im Moment bin ich bei knapp 17000 Zeilen bzw. 810 Kbyte Quellcode angelangt, verteilt auf 143 Klassen.

In den kommenden Tagen wird es eine neue Video-Preview geben, die den aktuellen Entwicklungsstand demonstriert. In diesem werde ich auch die vielen kleinen Gameplay-Änderungen zeigen, die ich hier nicht extra erwähnt habe. Der Weihnachtsurlaub ist nicht mehr weit, dann kann ich mich mal wieder mehr um das ganze Thema kümmern.