Archiv für den Monat: Juni 2011

Alle Welt freut sich über Duke Nukem Forever, das morgen erscheinen wird. Ich dagegen richte mein Augenmerk wieder einmal auf die Klassiker. Die Quellcodes für Duke Nukem 3D und Shadow Warrior, den wohl bekanntesten Spielen auf Basis der Build-Engine, sind schon seit Jahren frei zugänglich und daher gibt es inzwischen sowohl großartige 1:1-Windows- und Linux-Portierungen der alten DOS-Spiele, als auch weiterentwickelte Versionen mit höheren Auflösungen und detaillierteren Texturen. Für die anderen Build-Engine-Spiele wie etwa Blood oder Redneck Rampage scheinen die Quellcodes dagegen verloren, und so bleibt einem bislang nur DOSBox um sie starten zu können.

Allerdings gibt es jemanden, der einen recht erfolgreichen Versuch unternommen hat, sich der Sache noch anzunehmen und Redneck Rampage von Xatrix Entertainment nativ auf modernen Betriebssystemen spielbar zu machen, ohne gleich einen kompletten Rechner emulieren zu müssen. eRampage ist eine modifizierte Version von eDuke32, die dahingehend verändert wurde, dass sie mit den Spieldaten von Redneck Rampage laufen kann. Dies ist nur deshalb möglich, weil die Spiele alle mit einer mehr oder weniger veränderten Version der Build-Engine von Ken Silverman laufen. Je größer die Unterschiede, desto schwieriger wird die Modifikation. Glücklicherweise scheinen Redneck Rampage und Duke Nukem 3D untereinander über weite Strecken kompatibel zu sein, was die Korrekturarbeiten reduziert. Da der Quellcode von Redneck Rampage nicht vorliegt, muss man eben solche Tricks anwenden. Streng genommen ist das also eine Version von Duke Nukem 3D, die mit einer Redneck Rampage Total Conversion gestartet wird.

Diesen nicht unbedingt kleinen Unterschied zu einem echten Windows-/Linux-Port erkennt man beim Spielen leider recht häufig. Es gibt einige Grafikfehler zu verdauen, die Spielmechanik ist nicht dieselbe, Gegner verhalten sich teilweise anders, außerdem ist der Spieler so groß wie ein ganzes Stockwert und heißt standardmäßig „Duke“. Viele Leveldaten sind nur mit Modifikationen problemlos spielbar, sonst muss man mit Abstürzen rechnen. Wenn man von den vielen kleinen und größeren Schnitzern absieht, wird man allerdings viel Freude daran haben. Auch die Addons (kurz „Rides Again“ und „Route 66“) lassen sich damit spielen. Ein Vorteil ist die weiterentwickelte Grafikengine, die auch größere Auflösungen erlaubt und insgesamt moderner wirkt.

Den Code von eRampage und die Windows Binaries kann man auf der Webseite des Projekts herunterladen. Das letzte Update ist leider über ein Jahr alt, daher ist nicht ganz klar, ob es überhaupt noch weiterentwickelt wird.

Kürzlich habe ich erst darüber berichtet, wie speicherhungrig der Browser Opera sein kann, wenn man ein anspruchsvoller Intensiv-/Dauersurfer ist, und noch dazu den Rechner einfach durchgehend laufen lässt. Damals habe ich bemängelt, dass die Software schon nach wenigen Tagen tatsächlich fast 1,5 GB Arbeitsspeicher in Beschlag genommen hat. Inzwischen habe ich meinen alten Rekord gebrochen:

Opera braucht von den momentan verbauten 5 GB RAM sage und schreibe 2,7 GB. Das ist mehr als die Hälfte. Ich möchte hier noch einmal betonen, dass ich es nicht darauf angelegt habe. Ich habe nicht einfach 200 Tabs geöffnet und in jedem ein anderes Youtube-Video geladen. Das wäre ja keine Kunst. Der Screenshot ist ein reines Produkt meiner üblichen Surf-Gewohnheiten, daran ist nichts inszeniert. Alleine deshalb wundert es mich ja.

Wo wir aber gerade beim Wundern sind: Wer glaubt, er könne verstehen, warum Opera soviel Speicher braucht, der lasse sich bitte Folgendes durch den Kopf gehen. Als Opera bei mir vor wenigen Wochen immerhin schon angenehme 2130 MB Arbeitsspeicher in Beschlag genommen hatte, dachte ich, ich könnte den Browser zur Abwechslung ja einfach mal wieder schließen und neu starten.

Das Ergebnis war wirklich interessant. Ich habe exakt dieselbe Sitzung und Konfiguration mit exakt denselben Tabs automatisch wieder öffnen lassen. Der Speicherverbrauch lag hinterher noch bei lächerlichen konstanten 400 MB. Wo waren bitte die übrigen 1700 MB geblieben?

Achtung: Hochgradig eigene Meinung! Wo wir gerade bei Grand Theft Auto sind, da fällt mir ein guter Witz ein. Vor einigen Monaten habe ich es bei einem Kumpel entdeckt und spätestens beim Blick auf die Rückseite wurde mir sofort schlecht. Was seit einigen Jahren als „Grand Theft Auto – The Trilogy“ für den PC und die PS2 verkauft wird, grenzt schon an pure Ignoranz. Ich möchte einmal die GTA-Spiele für den PC aufzählen, einschließlich der Addons:

  • Grand Theft Auto
  • Grand Theft Auto: London 1969 (+ London 1961)
  • Grand Theft Auto 2
  • Grand Theft Auto III
  • Grand Theft Auto: Vice City
  • Grand Theft Auto: San Andreas
  • Grand Theft Auto IV
  • Grand Theft Auto IV: The Lost and Damned
  • Grand Theft Auto: The Ballad of Gay Tony

Das erste GTA hatte zwei Addons, wovon das zweite ein kostenloser Download war. Das zweite GTA hatte kein Addon. Das dritte GTA hatte zwei Addons, die allerdings als Vollpreis-Standalone-Spiele verkauft wurden, um den Gewinn zu maximieren. Das vierte GTA hat bislang zwei Addons auf dem PC.

Als diese „Trilogy“ im Jahr 2005 auf den Markt kam, gab es noch kein GTA IV, also war es damals noch tatsächlich eine Trilogie. Was würde der aufmerksame Spielefan (und -historiker) also in eine echte GTA-„Trilogy“ stecken? Selbstverständlich GTA, GTA2 und GTA III – und der Vollständigkeit wegen gibts die Addons dazu. Ein besseres Angebot kann man einem GTA-Fan gar nicht machen.

Doch weit gefehlt. Irgendjemand in der Marketing-Abteilung von Rockstar Games wollte zeigen, dass Videospiele für ihn erst seit der Playstation 2 existieren. Alles davor hat es nie gegeben und ist auch zu peinlich, dafür müsste man sich ja schämen, bei der Grafik. Die GTA-„Trilogy“ besteht doch tatsächlich aus GTA III, GTA: Vice City und GTA: San Andreas – also nur dem dritten Teil der Trilogie, einschließlich seiner Anhänge.

Wer mich jetzt als Idiot abstempeln möchte, dem sei gesagt, dass ich durchaus weiß, dass die ersten beiden Spiele schon kostenlos (für PC) zu haben sind. Darüber hinaus weiß ich auch, dass es GTA und GTA 2 auf den modernen Spielekonsolen nicht gibt, man sie also nicht zu einem Bundle zusammenfassen könnte. Dem möchte ich entgegenhalten, dass ich aber gerade das für eine tolle Idee gehalten hätte: Die beiden Klassiker auf die PS2 oder PS3 portieren, meinetwegen aufgepeppt, vielleicht als Budget-Titel. Außerdem stört mich an dem Pack eigentlich nur, dass Rockstar Games mit dem Titel „Trilogy“ öffentlich auf die ersten beiden GTA-Spiele scheißt. Man verleugnet ihre Existenz. Wenn ich von der „Indiana Jones“-Trilogie rede (die ja jetzt keine Trilogie mehr ist), dann meine ich doch auch nicht „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“, das Making Of und den Trailer dazu. Nunja, der Vergleich ist wohl nicht ideal, aber er zeigt was ich meine. Sicherlich wäre ihnen ein besserer Titel eingefallen.

Was spricht z.B. gegen „GTA III Trilogy“? Ich finde so korrekt darf man ruhig sein.

Nachtrag vom 05.06.: Die beiden Addons für GTA IV habe ich hinzugefügt. Meine Recherche hätte wohl etwas gründlicher sein können. Danke an Danne für den subtilen Hinweis.