Archiv für den Monat: April 2011

Weil ich es vor wenigen Monaten mit jemandem darüber hatte: Da meinst du, du kennst deine eigene Sprache, plötzlich stellt jemand eine dumme und im ersten Augenblick gar nicht so ernstgemeinte Frage, und du bist dir auf einmal gar nicht mehr so sicher.

Welchen Artikel verwendet man bei dem Wort „Körperteil„? Zuerst lacht man darüber, weil man die Frage für lächerlich hält. Das Grinsen verschwindet aber, sobald man sich mal ein paar Sekunden damit auseinandergesetzt hat.

Es gibt sowohl „Das Teil“ als auch „Der Teil“. Das Ersatzteil, der Programmteil, das Puzzleteil, der Gehirnteil, das Hinterteil, der Filmteil, das Körperteil? Der Körperteil? Verdammt nochmal, das kann doch nicht so schwer sein.

Der Kollege schwor Stein und Bein, es müsse DAS Körperteil lauten, ich wollte mich aber nicht so pauschal festlegen. Das Thema schien mir zu undurchsichtig. Ein Blick z.B. auf Wiktionary enthüllt: Körperteil ist männlich und es heißt daher „DER Körperteil“ – Der Teil eines Körpers. Aber wieso ist es nicht DAS Teil eines Körpers? Vielleicht weil es zu sehr nach Schraube bzw. Bauteil klingt. Ich habe keine Ahnung woran man genau den Unterschied festmacht.

Laut Google scheinen allerdings doch sehr viele ein Problem damit zu haben. Erschwerend kommt hinzu, dass der unbestimmte Artikel im Nominativ in beiden Fällen „Ein Körperteil“ lautet, man es dadurch also nicht herauslesen kann. Vielleicht kennt ja jemand eine Faustregel für solche grammatikalischen Problemfälle, damit man nicht immer nach dem Gefühl entscheiden muss, bzw. danach „wie es klingt“.

Rückblende: Als ich geboren wurde, hatten Homecomputer gerade mal magere 64 Kbyte Arbeitsspeicher. Selbst nachdem ich laufen und Computer bedienen konnte, waren die Rechner auch nicht mit viel mehr als 1 MB RAM bestückt. Wenn man davon das Betriebssystem abzieht, blieb für die einzelne Anwendung nicht einmal 800 Kbyte übrig. Natürlich weniger, wenn man Multitasking betreiben wollte.

Heute, 2011: Selbst die billigsten Supermarkt-Computer sind nicht selten mit sagenhaften 8 GB Arbeitsspeicher oder noch mehr ausgestattet. Sogar unter den Notebooks sind 4 GB längst Standard. Was macht man mit soviel Speicher? Zwei Millionen Textdateien gleichzeitig öffnen? Oder 34000 Fotos? Nein, eigentlich reicht heute schon fast ein Browser aus, um den Speicher zu füllen:

Ja, ich gebe es zu, ich bin ein Tab-Messie. Aber ich persönlich bevorzuge eigentlich eher die Bezeichnung „Poweruser“. Ich habe gut und gerne mal 40-50 Tabs gleichzeitig geöffnet, vor allem wenn ich irgendwas recherchiere. Aber selbst an schlechten Tagen sind es nie weniger als 15. Die guten alten Bookmarks sind sinnlos geworden, man lässt stattdessen einfach alle seine Lieblingsseiten immer geöffnet. Opera bietet sogar eine Session-Funktion an, mit der man die besten Tab-Konstellationen speichern und bei jedem Programmstart wieder automatisch öffnen lassen kann. Sind soviele Tabs nicht unübersichtlich? Eigentlich kaum. Es passiert eher selten, dass ich mal eine Seite versehentlich zweimal öffne, weil ich vergessen habe, dass sie in einem bestehenden Tab schon geladen ist. Aber was meine Tabs betrifft, bin ich meistens recht fit im Kopf, außerdem gibts ja Icons und ein Tab-Preview.

Aber mal eine andere Frage: Wenn man einen Browser wochenlang (ohne ihn zu schließen) im Betrieb und viele viele Tabs geöffnet hat, sind dann 1,5 GB normal? Ich meine, da passt ja ein kompletter Spielfilm rein. Gehen wir mal davon aus, die durchschnittliche Webseite ist heute 3 MB groß, und davon haben wir 50 geöffnet. Sogar wenn ich dann noch großzügig irgendeinen beliebigen Wert draufrechne für Overhead oder was weiß ich, komme ich kaum auf mehr als 250 oder meinetwegen 300 MB. Hat Opera etwa eine miese Speicherverwaltung? Man müsste mal testen, ob der Firefox sich unter solchen Extrembedingungen genauso sorglos am Speicher bedient.

Und überhaupt: Kann das jemand überbieten? :P

Da man im Jahre 2011 leider immer noch nicht alles mit PDF-Dateien und E-Mail oder USB-Sticks lösen kann, musste ich mir jetzt doch mal einen eigenen Drucker beschaffen. So muss ich vor den etlichen Behördengängen nicht ständig andere Leute nerven, wenn ich mal wieder ein Formular ausdrucken muss. Da ich im letzten Jahrzehnt am laufenden Band schlechte Erfahrungen mit Tintenstrahldruckern gemacht habe, sollte es diesmal ein Farb-Laserdrucker werden, die mittlerweile schon recht erschwinglich sind. Wenn der Drucker nur vier Jahre hält, hat sich die Investition schon gelohnt.

Bei meinem Lieblings-Hardwareversandhaus habe ich mir schließlich ein nettes Samsung-Modell bestellt. Es wird nicht der beste Drucker sein, aber er erfüllt meine kurzfristigen Ansprüche. Beim Bestellvorgang wurden mir einige Zusatzleistungen für einen geringen Aufpreis angeboten, so unter anderem ein Sofortaustausch-Service im Falle eines Defekts, für wahlweise sechs oder zwölf Monate für bis zu 12 Euro.

Mit dem Gedanken das Geld noch draufzulegen, habe ich tatsächlich kurz gespielt, bis ich mir das Kleingedruckte durchgelesen habe.

Auf dem Screenshot wird das nicht so sonderlich gut rauskommen. Zur Sicherheit hier noch einmal der Wortlaut:

Bei Auswahl dieser Option erhalten Sie innerhalb der ersten 12 Monate ab Kaufdatum einen sofortigen Austausch für Ihr defektes Produkt. Hiervon ausgenommen sind Drucker, Monitore, Notebooks, Komplettsysteme, Software, Verbrauchsmaterial und mechanische Beschädigungen.

Auch die dritte Zusatzleistung ist äußerst amüsant. Für knapp 4 Euro bekomme ich hier eine Sofortversand-Garantie mit einigen Einschränkungen:

Bei Auswahl dieser Option wird die Bestellung garantiert noch heute an die Spedition übergeben. Dieser Service ist nur bei vollständig ab Lager lieferbaren Versandbestellungen möglich, die bis spätestens 14 Uhr eingereicht werden. Nicht möglich bei Zahlungsart Vorkasse.

Den Bestellvorgang eingeleitet habe ich etwa um 14:10 Uhr. Es wäre also vom System nicht besonders viel verlangt gewesen, die Uhrzeit kurz zu überprüfen, bevor es mir diese Option anbot. Dass ich zusätzlich ebenfalls per Vorkasse zahle, kann das System beim Anzeigen des Warenkorbs noch nicht wissen, daher lasse ich das der Fairness halber nochmal gelten.

Man will mir hier also Zusatzleistungen im Gesamtwert von knapp 21 Euro anbieten (die ich wirklich auswählen kann), ohne zu prüfen ob meine Bestellung dafür in Frage kommt. Na da hätten die Knauserer ja wenigstens noch ein 10m WLAN-Kabel dazulegen können. Ich muss wohl davon ausgehen, dass man in diesem Laden darauf spekuliert, dass es genug Dumme gibt, die fleißig alles anklicken und zahlen, auch wenn es dafür keine Gegenleistung gibt. Allerdings hoffe ich doch schwer (getestet habe ich es nicht), dass mich das System noch vor Ende der Bestellung darauf aufmerksam gemacht hätte.

Der erste Serienkommentar seit Februar. Heute trifft es die vermutlich eher auf ein feminines Publikum zugeschnittene TV-Serie „Hallo Holly“ mit Amanda Bynes und Jennie Garth in den Hauptrollen. Die Serie heißt im Original „What I Like About You“ und wurde von 2002 bis 2006 produziert, umfasst also vier Staffeln. Natürlich gab ich mir die Blöße und hab die komplette Serie gesehen. Aber ich kann es eigentlich niemandem empfehlen.

Die Stärke der Serie liegt in der ersten Staffel. Der heimliche Star dieser Staffel ist Simon Rex, den man z.B. aus „Scary Movie 3“ an der Seite von Charlie Sheen kennt. Die beiden Damen spielen nicht so wirklich in seiner Liga, so dass er mit seinen Auftritten immer die Serie an sich zu reißen scheint. Die erste Staffel ist dadurch noch die am ehesten sehenswerte und man muss keine Frau sein, um die Gags witzig zu finden. Der Absturz beginnt, nachdem Simon Rex aus der Serie geht und nur noch ein oder zwei Auftritte hat. Eine Zusammenfassung der einzelnen Charaktere und der Rahmenhandlung spare ich mir diesmal. Es lohnt sich nicht.

Jennie Garth spielt die Rolle der Valerie Tyler. Jennie Garth? Ist das nicht die eine Schnitte aus „Beverly Hills, 90210„? Jep, genau das ist sie. Der einzige Aspekt, der mich an der Serie durch die späteren Staffeln getröstet hat, war der, wie Valerie immer wieder plötzlich mit ihren ehemaligen Schauspielkollegen aus genannter Serie zu tun hat. Unter Applaus betritt plötzlich Luke Perry als Handwerker die Szene. Auch Jason Priestley hat eine Rolle als leicht gestörter Verehrer von Valerie. Einen netten Insider, den die Macher den Fans da geschenkt haben.

Amanda Bynes (Holly Tyler) ist wohl eher dem jüngeren Publikum bekannt. Ich kannte sie vor allem aus dem Film „She’s the Man – Voll mein Typ„. Am Anfang war sie noch reizend und lustig, aber je länger ich diese Serie (über die erste Staffel hinaus) ertragen musste, desto schlimmer wurde es. Die zweite Staffel konnte mir noch einige Schmunzler entlocken, danach wurde es aber wirklich Essig. Das Schlimmste an der Serie war, welches Bild einem diese über Frauen vermitteln will:

Valerie beendet ihre Beziehungen wegen Nichtigkeiten. Ihr ist es nicht so wichtig, wer der Mann an ihrer Seite ist, hauptsache Heiratsabsichten sind vorhanden. Ansonsten ist Schlussmachen die einzig logische Konsequenz. Dass man sich eigentlich liebt, ist ja dann völlig nebensächlich. Sie lässt sogar ihren Verlobten bei der Hochzeit stehen (weil der eine kleine Unsicherheit zeigt, die wohl oft in so einer Situation vorkommt) und benimmt sich dann depri, so als sei sie diejenige, die von ihm sitzengelassen worden sei. Daumen hoch für einen solch verkorksten Charakter! Mit so einer blöden Ziege wollte ich auch nicht verheiratet sein.

Holly ist nicht besser. Holly will zuerst was von Henry. Dann will sie was von Vince. Am Ende will sie beide. Dann will sie wieder Henry und dann wieder Vince. Und als sie dann aus Europa zurückkommt, hat sie einen neuen Freund und lässt Henry und Vince stehen, die sie sich beide zur Sicherheit warmgehalten hat. Irgendwann schießt sie ihren Freund dann doch wieder für Vince ab, etc. Wer hat nicht schon so eine Frau kennengelernt?

Fazit: Am Anfang tatsächlich genießbar, aber ab der zweiten Staffel nur noch billigstes Beziehungsgeplänkel von zwei Frauen, die völlig beziehungsunfähig und unreif sind. Es gibt zuviele andere gute Serien, die in dieselbe Kerbe schlagen und nicht so dämlich daherkommen.