Archiv für den Monat: Januar 2011

Heute kümmere ich mich mal um den ersten Musik-Upload im neuen Jahr. Youtube ist seit einer Stunde um einen Harddance-Song reicher. Der Song heißt „Arcade“ und ist von Iridium vs. Pandemik, einem leider wenig bekannten Harddance/Hardhouse-Gespann aus England.

Den Song hab ich in einem Set von Jka namens „Sunburn (Summer Promo ’08)“ gehört und er ist mir direkt im Gedächtnis hängengeblieben, weil es ein Remix des bekannten Keygen-Chiptune „Unreeeal Superhero“ ist, den man bei Youtube ebenfalls im Original findet. Chiptunes sind ja bekanntlich eine Schwäche von mir und in Kombination mit Harddance kommt der Song für mich sogar noch eine Spur interessanter rüber.

Damit das Video nicht ganz so trocken daherkommt, habe ich es mit einer verpixelten Keira Knightley verziert. Schafft vielleicht zusätzlich etwas von dem 8-Bit-Charme.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=GYpQ7SkHLkU[/youtube]

Alle Jahre wieder, wenn auf irgendeiner Technik- und Hardware-Webseite oder an sonst irgendeinem Ort im Netz Neuigkeiten über ein aktuelles Festplatten-Flaggschiff, das alle bisherigen Festplattenkapazitäten in den Schatten stellt, berichtet wird, kommen sie ans Tageslicht: ich nenne sie die „Wer braucht denn soviel Platz?“-Trolle. Sie stürzen sich auf das Diskussionsforum und verärgern mit dieser billigen Provokation sämtliche Technikfans. Auch im eigenen Freundeskreis verbergen sie sich gerne, um dann im geeignetsten Augenblick zuzuschlagen.

Es vergeht kaum ein Jahr, in dem ich mir nicht eine neue Festplatte mit immer größerem Speicher zulege: 20 MB, 512 MB, 2.1 GB, 4.2 GB, 30 GB, 200 GB, 400 GB, 500 GB, 1 TB, 1.5 TB, 2 TB … ich hab praktisch alles mitgemacht. Eine 3 TB -Platte kommt mir sicher auch noch ins Haus. Doch kaum wird das Thema in heiterer Runde angeschnitten, folgt wieder die obligatorische Frage: „Wer braucht denn schon soviel Platz?“. Umgekehrt könnte ich natürlich fragen: „Was sind das eigentlich für Witzfiguren, die ernsthaft eine solche Frage stellen?“. Aber ich fürchte, damit begebe ich mich dann auch nur auf dasselbe Niveau herab.

Von dem „Wer braucht denn soviel Platz“-Troll gibt es viele verschiedene Formen. Wird das Gespräch gerade auf die kommenden 12-Kern-Prozessoren gelenkt, schlägt der Troll wieder zu: „Wer braucht denn soviele Kerne?“. Oder bei den Auflösungen der Monitore ab 24 Zoll: „Wer braucht denn so eine hohe Auflösung?“. Oder bei der Internetanbindung: „Wer braucht denn 50 MBit/s Downstream?“, respektive „Wer braucht denn mehr als 1 MBit/s Upstream?“. Es sind vermutlich dieselben Leute, die sich bei einer Digitalkamera von Red fragen: „Wer braucht denn Videos im 4K-Format?“ mit dem intelligenten Zusatz „720p reicht doch!“

Was bleibt mir in einer solchen Situation? Was mache ich also Jahr für Jahr, wenn wieder jemand halbklug daherlabert, sobald es um technische Neuerungen geht? Ganz einfach, ich erkläre es ihm: Wer denn soviel Platz bräuchte? ICH! ICH und viele andere Menschen, die die Technik gerne ausreizen, die eine ebenso große Sammelleidenschaft haben und die wissen, dass sich alles weiterentwickeln muss. Wo wäre die Technik heute, wenn sich von Anfang an immer jemand zunächst gefragt hätte: „Moment mal, wer braucht denn überhaupt mehr als 640 KByte RAM?“, um sich dann von seiner Idee angewidert abzuwenden und lieber noch eine Runde Dune II zu spielen.

Nur weil euch eine kleine Festplatte reicht, ihr Augenschmerzen von großen Desktopauflösungen bekommt, ihr im Monat nicht mehr als 200 MB Download-Volumen ansammelt und euch alles mit mehr als 2 Prozessorkernen und mehr als 2 GB RAM suspekt vorkommt, müsst ihr Trolle doch trotzdem einsehen, dass es Leute mit höheren Ansprüchen an die Technik gibt. Denkt bitte in Zukunft nochmal nach, bevor ihr wieder dämliche Fragen stellt. Wir wissen es zu schätzen.

Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen, habt euch viele gute Vorsätze gemacht und ordentlich zum Jahreswechsel gefeiert. Das alte Jahr wollte ich eigentlich mit einem kleinen Kommentar zur Sitcom „Seinfeld“ abschließen, aber damit bin ich nicht rechtzeitig fertig geworden. Nun muss ich das (hoffentlich viel erfolgreichere) Jahr 2011 mit einem Serienkommentar einleiten.

Wie bereits gesagt, habe ich wieder mal eine US-amerikanische Mammut-Sitcom überlebt, die sich über neun Staffeln erstreckt. Die Serie heißt genauso wie die Hauptfigur, die wiederum genauso wie der Schauspieler heißt: „Seinfeld“. Jerry Seinfeld ist ein amerikanischer Standup-Comedian und hierzulande am bekanntesten für seine Sitcom. Sie lief von 1990 bis 1998, jedoch gab es 1989 schon eine Quasi-Pilotfolge namens „The Seinfeld Chronicles„.

In „Seinfeld“ geht es um den Komiker Jerry Seinfeld, seine Freunde … und um nichts. Jedenfalls wird das in der Serie über die fiktive Serie-in-der-Serie „Jerry“ behauptet, in der es nur um Jerry Seinfeld und seine Freunde geht. Die „Seinfeld“-Clique besteht neben Jerry außerdem aus seiner Ex-Freundin Elaine, seinem faulen besten Freund George, und seinem Nachbarn Kramer. Jede Folge beschreibt diverse Probleme, die die vier Freunde miteinander, nebeneinander oder ohne einander haben. Seinfeld versucht als Komiker erfolgreich zu werden und will eine eigene Fernsehshow mit George auf die Beine stellen. George will nur möglichst wenig arbeiten und regt sich ständig über alles auf. Elaine sucht den Mann fürs Leben und einen Job, der zu ihr passt. Der arbeitslose Kramer dagegen sucht überhaupt nichts, der hat schon alles was er braucht – bei Jerry.

Soviel zur Theorie. In der Praxis muss ich gestehen, war ich anfangs stark überrascht, dass diese Serie bei IMDb tatsächlich 9,4 Punkte erhält. Ich hatte große Schwierigkeiten, an der Serie etwas witziges zu finden, und ich musste mich wundern, worüber das Tonband-Gelächter sich jedesmal so köstlich amüsierte. Zum Glück wurde die Serie irgendwann ab der vierten oder fünften Staffel tatsächlich viel besser. Ab der siebten Staffel war ich dann wirklich begeistert. Das m.M.n. beste an der Serie ist Cosmo Kramer: der abgedrehte Nachbar, gespielt von Michael Richards, der meint bei Jerry zu wohnen, und in jeder Folge die verrücktesten Weisheiten und Macken offenbart. Wenn seine Mimik mal nicht reicht um eine Situation witzig zu machen, dann spätestens wenn er unbeholfen irgendwo dagegenrennt oder drüberstolpert.

Die Charaktere der Serie leben in einer beziehungstechnisch sehr sehr schnelllebigen Welt. Es gibt selten eine Folge, wo nicht alle vier New Yorker Chaoten mit jeweils einem anderen Partner liiert sind. Auch die eher hoffnungslosen Figuren George und Kramer können sich eigentlich nie über mangelnde weibliche Zuwendung beschweren. Auch wenn das an der Glaubwürdigkeit manchmal nagt (und die Serie einen ziemlich schwachen Start hingelegt hat) betrachte ich „Seinfeld“ im Rückblick doch als solide komische (bzw. wegen Kramer: cosmische) Unterhaltung.

So, und welche Serie schau ich mir als nächstes an?